Interview mit Christopher Knörr, Workday Effizienz, Resilienz, Digitalisierung – keine Frage des Ob, sondern des Wann und Wie

Workday GmbH

Christopher Knörr, Group Vice President DACH bei Workday

Bild: Workday
04.02.2025

Im Interview spricht Christopher Knörr, Group Vice President DACH bei Workday, über zentrale Herausforderungen der fertigenden Industrie und wie moderne Technologien Unternehmen unterstützen können.

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Herr Knörr, Effizienz ist ein zentraler Hebel, um mit den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen umzugehen. Gleichzeitig wird Flexibilität immer wichtiger, um auf eine sich schnell verändernde Welt zu reagieren. Sind das nicht Gegensätze?

Das ist eine zentrale Frage, mit der sich viele Unternehmen gerade beschäftigen. Tatsächlich erleben wir, dass diese Ziele nicht nur vereinbar sind, sondern sich ergänzen können. In vielen Gesprächen mit Kunden, gerade auch im Maschinenbau, wird deutlich, dass die Steigerung operativer Effizienz durch Digitalisierung und Automatisierung essenziell ist. Dabei spielt die Vereinfachung und Harmonisierung von IT-Systemen eine große Rolle.

Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit Insellösungen aufgebaut, die heute nicht nur teuer zu warten sind, sondern auch die Flexibilität einschränken. Wer auf eine moderne, einheitliche Plattform setzt und gleichzeitig manuelle Prozesse digitalisiert, kann Effizienzgewinne erzielen und bleibt gleichzeitig flexibel, um auf Veränderungen zu reagieren – sei es in der Lieferkette, bei Kostenstrukturen oder in der Personalplanung. Durchgängige Transparenz ist für beide Aspekte eine wichtige Grundlage.

Ein Beispiel dafür ist Hamilton, ein Unternehmen, das durch Workday seine HR-Prozesse grundlegend verbessern konnte. Die Konsolidierung von vier Systemen in eine Plattform führte zu einer Zeitersparnis von 50 Prozent bei der Implementierung von Änderungen an der Organisationsstruktur und zu Effizienzgewinnen in der Personalplanung von 60 Prozent.

Die Bedeutung von Digitalisierung wird deutlich. Welche Bereiche sehen Sie als besonders kritisch?

Ein großer Hebel liegt in der Datenqualität und Transparenz. Viele Unternehmen arbeiten nach wie vor mit manuellen Prozessen oder fragmentierten Systemen. Ein Beispiel: Wenn Unternehmen Berichte erstellen müssen, etwa für regulatorische Anforderungen wie ESG-Reporting, dauert das oft Tage. Durch Automatisierung und Echtzeit-Zugriff auf alle relevanten Daten kann das auf Stunden oder sogar Minuten reduziert werden.

Datenqualität ist auch entscheidend, um Resilienz aufzubauen. Transparenz hilft, Risiken zu minimieren. Zum Beispiel unterstützt Workday KION, einer der weltweit führenden Anbieter für Flurförderzeuge und Supply-Chain-Lösungen, dabei, globale und standardisierte HR-Prozesse zu schaffen und alle Daten an einem Ort zu bündeln. Dies verbessert die Zusammenarbeit zwischen KION-Standorten.

Für die Industrie wird der Fachkräftemangel auf absehbare Zeit eine große Herausforderung bleiben. Welche Strategien sehen Sie hier als zielführend?

Der Fachkräftemangel bleibt ein großes Thema, besonders in spezialisierten Branchen. Zahlreiche Unternehmen beschäftigen sich bereits stärker mit der Weiterentwicklung ihrer bestehenden Mitarbeitenden und wollen gleichzeitig als attraktive Arbeitgeber auftreten, ein „Employer of Choice“ werden. Alles beginnt damit, dass Unternehmen genau wissen, welche Fähigkeiten im eigenen Team vorhanden sind und welche sie zukünftig benötigen. Hier helfen digitale Tools, indem sie Skills erfassen und personalisierte Weiterbildungspläne ermöglichen. Gleichzeitig ist es wichtig, im Recruiting-Prozess modern und ansprechend aufzutreten – das erwarten besonders jüngere Generationen.

Sehen wir hier auch Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz kann in vielen Bereichen enorme Vorteile bringen. Ein Beispiel ist die Erstellung von Stellenanzeigen: Während früher Inhalte manuell erstellt und übersetzt wurden, kann generative KI diesen Prozess in wenigen Minuten automatisieren. Das spart Zeit und erhöht die Qualität.

Ein weiterer Bereich ist die Weiterbildung. Mitarbeitende können durch KI personalisierte Vorschläge erhalten, welche Trainings oder Projekte ihnen helfen, ihre Karriereziele zu erreichen. Das schafft nicht nur Effizienz, sondern erhöht auch die Zufriedenheit.

Viele, gerade mittelständische Unternehmen tun sich schwer mit der Digitalisierung. Was beobachten Sie hier?

Im Mittelstand gibt es oft eine gewisse Zurückhaltung, besonders wenn es um Investitionen in IT-Infrastrukturen geht. Viele Unternehmen setzen eher auf kurzfristige Maßnahmen, wie zum Beispiel im Vertrieb, und schieben die Digitalisierung von Prozessen oder HR-Systemen auf. Das birgt Risiken, denn die langfristige Wettbewerbsfähigkeit hängt stark von einer modernen Infrastruktur ab.

Wir sehen aber auch viele positive Entwicklungen, besonders wenn jüngere Führungsgenerationen ans Ruder kommen. Diese sind oft technologieaffiner und treiben die Digitalisierung mit Nachdruck voran.

Wo stehen Unternehmen aktuell bei der Umsetzung digitaler Strategien, und was ist Ihr wichtigster Rat für die nahe Zukunft?

Große Unternehmen haben in den letzten Jahren viel investiert und stehen oft schon gut da. Beim Mittelstand liegt noch Potenzial, vor allem bei der Harmonisierung von IT-Landschaften und der Digitalisierung von Prozessen.

Mein Rat: Jetzt handeln. Digitalisierung ist keine Frage des Ob, sondern des Wann und Wie. Wer frühzeitig investiert, kann nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch resilienter auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren.

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