Schlüsseltechnologie mit hohen Wachstumsraten Sensoren sind der unterschätze Treiber der digitalen Zukunft

Wo früher einzelne Sensoren eingesetzt wurden, sind heute immer häufiger Sensor-Systeme Thema: Die Integration und die Funktionserweiterung erleichtern die Implementierung und schaffen auch ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.

Bild: publish-industry, DALL·E
01.04.2025

Viel wird darüber gesprochen, wie KI die Zukunft verändert. Weniger wertgeschätzt wird dagegen die Rolle der Sensoren für die technologische Entwicklung. Dabei stehen sie – oft nahezu unsichtbar – im Mittelpunkt vieler Anwendungen, beispielsweise in der Mobilität, der Medizintechnik oder der Umweltüberwachung. Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik und der VDI haben nun die Studie „Sensor Trends 2030“ veröffentlicht, die ein Scheinwerferlicht auf die feinfühligen Helfer werfen soll.

Sensorik ist eine Schlüsseltechnologie für die digitale Zukunft. Bei internationalen Patentanmeldungen dominiert Asien seit zehn Jahren mit den höchsten Wachstumsraten. Die Bereiche Materialeigenschaften und Radionavigation wachsen besonders stark. Künstliche Intelligenz und Quantensensoren sind auf dem Vormarsch: KI-gestützte Mustererkennung und selbstlernende Systeme revolutionieren die Sensorik. Patentanmeldungen im Bereich KI verdoppeln sich alle 1,3 Jahre. Der technologische Fortschritt in Asien ist enorm. Die Innovationskraft Europas jetzt zu stärken, bietet große Chancen für Deutschland.

Mit solchen zentralen Erkenntnissen über die Herausforderungen und Chancen für die deutsche Sensorik hat sich die Studie „Sensor Trends 2030“ beschäftigt. Knapp 70 Autorinnen und Autoren aus Forschung und Industrie haben dafür auf 180 Seiten zentrale Entwicklungen herausgearbeitet.

Neue Trends, große Chancen

Die Industrie profitiert beispielsweise vom aktuellen Trend zu Miniaturisierung und Kostenreduktion: Fortschritte erfolgen gezielt dort, wo sie wirtschaftliche Vorteile oder neue Anwendungsfelder eröffnen. Mit zunehmender Genauigkeit werden auch Messunsicherheiten weniger. Allerdings steigt auch der Informationsbedarf exponentiell. Statt reiner Messdaten werden relevante Entscheidungsgrundlagen benötigt. Wo früher einzelne Sensoren eingesetzt wurden, sind heute immer häufiger Sensor-Systeme Thema: Die Integration und die Funktionserweiterung erleichtern die Implementierung und schaffen auch ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.

Für die Wirtschaft bieten sich viele neue Chancen – aber die Forschenden haben auch für die Umwelt positive Entwicklungen festgestellt: Ein geringerer Energieverbrauch und ressourcenschonende Lösungen stehen zunehmend im Fokus. So trägt Sensorik auch dazu bei, die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern.

Hintergründe

Geleitet wurde die Studie von Prof. Dr. Klaus Drese von der Hochschule Coburg. Er gehört zum Forschungsschwerpunkt „Smart Sensing, Automation and Analytics” der Hochschule und zum Leitungsteam des Instituts für Sensor- und Aktortechnik (ISAT). „Deutschland verfügt über eine starke Sensorik-Branche und über exzellente Forschungseinrichtungen“, sagt Drese. „Es gilt nun, durch gezielte Förderprogramme und eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie unsere Position zu sichern und weiter auszubauen.“ Hier kann die Studie heruntergeladen werden.

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