Keine Sonderwünsche! Brexit: Das fordert der VDMA von den Briten

Die größten Hürden für den Maschinenbau beim EU-Austritt Großbritanniens hat der VDMA in einem umfassenden Forderungskatalog zusammengetragen.

19.06.2017

„Der Brexit wird für niemanden ein Erfolg.“ Zur Schadensbegrenzung veröffentlicht der VDMA anlässlich der Brexit-Verhandlungen einen Forderungskatalog, der grundsätzliche Fragen klären soll.

Für den deutschen Maschinenbau war Großbritannien im vergangenen Jahr der weltweit viertgrößte Auslandsmarkt mit einem Exportvolumen von 7,3 Milliarden Euro und war sechstwichtigster ausländischer Investitionsstandort. Umgekehrt lieferte das Vereinigte Königreich 2016 Maschinenbauprodukte im Wert von 2,4 Milliarden Euro nach Deutschland.

Brexit ohne Plan?

In den begonnenen Brexit-Verhandlungen müssen sich nun beide Parteien zügig über grundsätzliche Fragen einigen. Vor allem die britische Seite ist laut VDMA gefordert, sich von unrealistischen Erwartungen zu verabschieden und sich kooperativ zu zeigen. Denn: Ein so genannter harter Brexit ohne Planungssicherheit über die künftige Zusammenarbeit zwischen der EU und Großbritannien würden Unternehmen auf beiden Seiten unnötig belasten.

Der Erhalt der EU geht vor britische Sonderwünsche

„Der Brexit wird für niemanden ein Erfolg, in den Verhandlungen geht es vor allem um Schadensbegrenzung“, sagt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA. „Beide Seiten sollten sich rasch über die grundsätzlichen Fragen zum Austritt Großbritanniens einigen, damit am Ende noch Zeit bleibt, über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen zu verhandeln.“

Des weiteren mahnt Brodtmann: „Die EU und Großbritannien müssen unbedingt verhindern, in zwei Jahren ohne ein Abkommen über die künftige Zusammenarbeit dazustehen. Ansonsten drohen nach dem März 2019 deutliche Beeinträchtigungen des Handels bis hin zum völligen Stillstand. Vor allem die Briten sind gefordert, eine konstruktive Position zu entwickeln und die Gespräche nicht mit unrealistischen Erwartungen in die Länge zu ziehen.“

Für den VDMA-Chef steht fest: Die 27 verbleibenden EU-Staaten können keine Sonderwünsche der Briten erfüllen. Der Erhalt der EU und des Binnenmarktes haben eine höhere Priorität als die Bedürfnisse Großbritanniens.

Die größten Hürden für den Maschinenbau beim EU-Austritt Großbritanniens hat der VDMA in einem umfassenden Forderungskatalog zusammengetragen.

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