Die Produktion von Whisky ist komplex und macht eine genaue Überwachung der einzelnen Arbeitsschritte notwendig. Präzise Messungen und eine funktionierende Datenübertragung sind daher entscheidende Voraussetzungen, damit wertvolle Rohstoffe – allen voran der Whisky selbst – nicht verloren gehen.
Da viele der bestehenden Whisky-Brennereien bereits im 18. Jahrhundert errichtet worden sind, müssen die Betreiber in regelmäßigen Abständen in eine moderne Automatisierung investieren, um eine höhere Effizienz gemäß den aktuellen Bestimmungen zu erreichen. Pepperl+Fuchs hat kürzlich einen Whisky-Hersteller in Schottland bei der Aufrüstung seiner Signalübertragungssysteme unterstützt.
Moderne Übertragung mit Ex-Schutz
Früher wurden die Signale in der Destillerie über Standard-SPS-Karten und mehradrige Kabel übermittelt. Die Verdrahtung von Punkt zu Punkt, gerade bei den Regelventilen, bedeutet aber einen vergleichsweise hohen Aufwand. Im Rahmen der Erneuerung der Messtechnik wurde vor allem das Signalübertragungssystem auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Außerdem galt es zu berücksichtigen, dass einige Prozesse in Bereichen stattfinden, die potentiell von Explosionen gefährdet sind und deshalb entsprechend geschützt werden müssen. In Mahlmühlen, Maischebottichen und Destillierapparaten kann Explosionsgefahr durch Staub und Gase entstehen. Diese Areale werden heute folglich als Zone 2 klassifiziert und erfordern dafür ausgelegte Komponenten.
Remote-I/O-System für Ventilansteuerung
Abhängig von der Größe der Brennerei und der Anzahl der Destillieranlagen können bis zu 200 Regelventile allein für die Destillation notwendig sein. Für den einfachen Anschluss der Regelventile im Destillationsprozess kommt das LB-Remote-I/O-System von Pepperl+Fuchs für Zone 2 zum Einsatz. Elektrische Ventile höherer Leistung können direkt angesteuert werden.
Die Vorteile eines Remote-I/O-Systems liegen also vor allem im verringerten Verdrahtungs- und Installationsaufwand für den Destillerie-Betreiber. Darüber hinaus nimmt auch die Steuerung weniger Platz ein. Integrierte LEDs ermöglichen außerdem einen sofortigen Überblick über jeden Kanal und vereinfachen somit die Wartung. Der einfache Fernzugriff auf die Konfigurations- und Diagnosedaten erleichtert Betreibern zudem, ihre Anlage stets im Blick zu behalten.
Fieldconnex und PROFIBUS PA für analoge Signale
Fieldconnex wird für alle analogen Signale verwendet – beispielsweise für Füllstand, Druck, Durchfluss und Temperatur. Er ermöglicht dabei eine exakte digitale Übertragung der Daten sodass alle Messungen in der Leitwarte mit der notwendigen Präzision dargestellt werden können.
Daneben versorgen die Fieldconnex Profibus Power Hubs in der Leitwarte die Segment Protectoren und die Instrumentierung im Feld über die gleiche Leitung. Das reduziert die Kosten für die Verdrahtung und sorgt gleichzeitig für einen einfachen Zugang zu den Diagnoseinformationen.
Von überall auf Diagnosedaten zugreifen
Über Profibus PA lassen sich parallel zum Messwert zudem die Konfigurationen, Alarme und Diagnosedaten von Feldgeräten an das Wartungssystem übertragen. Das erleichtert es, die Performance der Anlage frühzeitig zu überprüfen.
Um eine Flut an Informationen oder Alarmen zu verhindern, werden die Daten auf zwei Wegen verteilt: Anlagenbetreiber erhalten nur die Messwerte. Wartungstechniker und Personal haben hingegen vollen Zugang zu allen übrigen Daten, die ihnen erlauben, die Prozesse der Anlage funktionsfähig und auf einem hohen Performance Level zu halten.
