Energieaudits sind laut Gesetz über Energiedienstleistungen und weitere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) nun Vorschrift: Gemäß Artikel 8 Absatz 4 der EU-Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU (EED) sind Unternehmen, die kein KMU sind, verpflichtet, ein Energieaudit durchführen zu lassen, und zwar von qualifizierten oder akkreditierten Experten. Die Audits müssen betroffene Unternehmen gemäß den Anforderungen der DIN EN 16247-1 durchführen beziehungsweise sie müssen alternativ den Nachweis erbringen, ein zertifiziertes Energie-/ oder Umweltmanagementsystem eingeführt zu haben. Im Energieaudit gilt es, belegbare Daten zum Energieverbrauch, zu Lastprofilen und dem Energieverbrauchsprofil von Gebäuden oder Gebäudegruppen sowie von Betriebsabläufen in der Industrie und industriellen Anlagen vorzuweisen. Laut Gesetz ist das Audit nach dem Erstaudit alle vier Jahre zu erneuern. Mit der stichprobenhaften Überprüfung der Energieaudits ist in Deutschland das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beauftragt. Es kann gegebenenfalls Strafen verhängen.
Betroffen sind Unternehmen, die über 250 Mitarbeiter, mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro haben. Weidmüller unterstützt diese Unternehmen mit einem maßgeschneiderten Energiemanagement und bietet ganzheitliche Lösungen. Dabei berät der Hersteller nicht nur, sondern setzt auf Wunsch Effizienzmaßnahmen nachhaltig um. Dazu gehört die Senkung der Betriebskosten, die Einhaltung aktueller Richtlinien bis zur Berücksichtigung von Steuervorteilen und staatlichen Förderungsoptionen. Eine umweltgerechte Produktion steigert die Energieeffizienz, senkt den Energieverbrauch und reduziert CO2-Emissionen, außerdem macht sie sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung sowie bei Kunden positiv bemerkbar.
Im Einzelnen: Weidmüller sichert in vier Schritten den Erfolg. Im ersten Schritt erfolgt die Analyse der Ist-Situation: Gemeinsam mit dem Unternehmen werden die zu erreichenden Ziele definiert und die aktuelle Situation bewertet – sowohl unter technischen als auch kaufmännischen Gesichtspunkten. Im zweiten Schritt wird die Messtiefe festgelegt, also bis auf welche Ebene der Energieverbrauch in der Produktion ermittelt werden soll. Der dritte Schritt umfasst die Entwicklung eines Lösungskonzepts, dabei definiert das Energiemanagementkonzept unternehmensindividuell Messstellen, Messtechnik, Schnittstellen und Software. Beim vierten Schritt gilt es, die Verbesserung der Energie umzusetzen. Durch Transparenz lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse in der Produktion direkt realisieren.
Um ein unternehmensindividuelles Energiemanagementsystem umzusetzen, fußt das Energiemanagementsystem von Weidmüller auf drei Säulen: Hierzu zählen die vernetzten Hardwarekomponenten, eine ausgereifte Software inklusive Energiecontrolling ebenso wie eine umfassende Beratungsexpertise. Die Hardware-Komponenten sammeln in Kombination mit der bereits bestehenden Hardware alle relevanten Daten und Informationen für eine bessere Planung. Sie lassen sich einfach in bestehende Produktionsumgebungen integrieren und schaffen die Basis zur energetischen Analyse und Bewertung einzelner Verbraucher. Eine ausgereifte Software ermittelt Verbrauchswerte und Kennzahlen für das Energiecontrolling und reicht von der automatischen Dokumentation des Energieverbrauchs bis zur vergleichenden Analyse. Dies bildet die Grundlage für alle Maßnahmen zur Energieeinsparung und damit zu einem nachhaltigen Energiemanagement. Ausgangspunkt der Beratung ist eine gezielte Bedarfsanalyse, hierbei werden Vorschläge für die Messung und Visualisierung zu erfassender Energiedaten unterbreitet, hinzu kommt die Detailplanung für die Implementierung des Energiemanagements. Weidmüller Experten führen Energieaudits gemäß DIN EN 16247-1 durch oder begleiten Unternehmen bis zur Zertifizierung gemäß ISO 50001.
Eingefangen: Messen und Erfassen elektrischer Kenngrößen von Maschinen und Anlagen
Grundlage eines jeden Energiemanagementsystems ist die Ermittlung elektrischer Kenngrößen. Denn um den Energieverbrauch an Maschinen und Anlagen verbessern zu können, gilt es, zunächst detailliert Daten zu erfassen und zu analysieren. Der Weidmüller Power Monitor misst und erfasst alle relevanten elektrischen Kenngrößen von Maschinen und Anlagen. Damit kann man ein Energiemanagementsystem aufbauen und konsequent Einsparungen erzielen. Das Gerät misst und visualisiert folgende Kenngrößen mit höchster Genauigkeit: Strom, Spannung, Leistung, Wirkfaktor, Schein- und Blindleistung bei jeder angeschlossenen Phase sowie in der Summenzeile. Durch eine ein-prozentigen Genauigkeit und einer Aktualisierung des Displays alle 0,1 Sekunden erfüllt der Power Monitor die Genauigkeitsanforderungen gemäß IEC 62053-21. Registriert werden Ströme ab 1 mA, das heißt, selbst kleinste Leistungen wie von Geräten im Stand-by-Modus werden erfasst. Auf einen Blick erkennen Anwender die Messwerte am vierzeiligen, hintergrundbeleuchteten LCD-Display. Das Gerät mit frontseitig Schutzart IP 51 zeichnet sich durch eine besonders einfache Installation und Bedienbarkeit aus, so sorgen große Softkeys für eine sichere Navigation im Menü. Zur Kommunikation integriert der Power Monitor eine RS485-Schnittstelle und einen USB-Anschluss.