Anbieter von Enterprise Asset Management (EAM) Software-Lösungen sind derzeit in einer spannenden Position: Wenn man die Versprechen der digitalen Transformation der Industrie wahr machen will, muss man die Brücke zwischen IT (Information Technology) und OT (Operational Technology) schlagen und diese beiden Silos miteinander verbinden. Dann können Konzepte wie Predictive Maintenance oder Data Driven Business Models wahr werden. Das Unternehmen Rodias möchte für diese Verbindung stehen und damit für die Realisierung nachhaltiger Instandhaltungslösungen.
Konvergenz von IT und OT
Das Unternehmen sieht „Operational Technology“ als Hard- und Software, die zur Steuerung, Regelung und Überwachung physischer Geräte wie Maschinen oder industrieller Anlagen und ihrer Prozesse eingesetzt wird. Historisch gesehen haben sich die zwei Welten IT und OT strikt voneinander getrennt entwickelt. Sie sind sogar meist physisch netzwerkseitig getrennt und werden in Unternehmen von verschiedenen Organisationseinheiten betreut. Dies ist inhaltlich begründet – OT befasst sich mit der Anlagen- und Maschinensteuerung, IT befasst sich mit der Abbildung von Geschäftsprozessen. Wenn man die Versprechungen von Industrie 4.0 einlösen will, müssen diese beiden Welten miteinander verknüpft werden.
Themen wie Condition Monitoring, Predictive Maintenance, Digital Twin lassen sich nicht umsetzen, wenn die bisherige siloartige Trennung aufrechterhalten wird. Mann muss die Daten und Prozesse aus beiden Welten heben und zu einem neuen Ganzen verbinden.
Man sieht dabei Industrie 4.0 oder besser die digitale Transformation der Industrie als inhaltlich nicht fest definierten Begriff. Vielmehr ist die digitale Transformation sowohl für das Unternehmen intern als auch im Sinne der Leistungsausweitung für die Kunden ein entscheidendes Element der Portfolioentwicklung. Digitale Transformation ist dabei eine ganzheitliche Aufgabenstellung, die diverse Bereiche, Ebenen, Strukturen, Einheiten, Anlagen eines Unternehmens umfassen kann. Die IT/OT-Konvergenz ist daher ein Puzzlestück im Gesamtbild, allerdings eines, an dem die Umsetzbarkeit vieler Folgethemen hängt.
Integrierte Daten, Instandhaltung und Produktionsoptimierung
Rodias und die Partnerunternehmen möchten mit ihren Angeboten nicht nur IT und OT abdecken, sondern diese nutzbringend verbinden. Mit Produkten wie zum Beispiel ATIS von Robur Automation, Insight von Rodias sowie Standardprodukten von IBM und Hexagon bieten sie Lösungen, um die jeweiligen Datenquellen anzuzapfen und damit sichtbar und nutzbar zu machen. Sie bringen aus der Automatisierung das Verständnis für die Produktion mit und ergänzen dieses mit vielen Jahren Erfahrung in der Instandhaltung.
Sie stellen also Technologien und Lösungen zur Verfügung, welche die Datenquellen anzapfen und zwischen den Welten Brücken schlagen. Sei es auf MES-Ebene oder direkt über SCADA an der Anlage, sei es über die Einbindung externer Informationen wie Wetterdaten oder der IP-basierte Temperatursensor in der Werkshalle. Diese Informationen müssen mit den ERP-Daten wie Produktionsplanung, Schichtplanung, und sinnvollerweise mit den Informationen im Instandhaltungssystem ergänzt werden.
Rodias bietet mit Insight eine eigene Plattform an, die derlei Datenquellen zusammenführen, sichtbar und nutzbar machen kann. So lässt sich die geplante Produktion auf einer Anlage mit der anstehenden Wartung und den jeweils dafür benötigten Mitarbeitern abgleichen. Oder die Anlagendaten zeigen visuell anhand von Schwingungs- oder Temperaturverläufen einen sich abzeichnenden Komponentenausfall an, was bei Überschreiten eines Schwellwerts in der Instandhaltungs-IT einen vorbeugenden Reparaturauftrag auslöst. Sie haben im Bereich des Condition Monitoring in den letzten Jahren Projekte erfolgreich umgesetzt.
Ein Beispiel für eine Interaktion zwischen IT und OT hat Rodias für einen Kunden aus der chemischen Industrie realisiert. Hier werden einerseits aufgrund von überwachten Anlagenmesswerten automatisch Instandhaltungstätigkeiten initiiert und anderseits wird die erfolgreiche Rückmeldung der Tätigkeit direkt an die Anlage zurück kommuniziert. Ähnliche Szenarien sind bei Kunden aus dem Bereich der Energieerzeugung zu finden. Weitere Beispiele kommen aus der Branche Transport, etwa im Rahmen der Überwachung von Fahrleistungen und daraus folgend dem automatischen Auslösen der entsprechenden Wartungspläne.