Datendirigent in der Feldebene „Die letzte Meile intelligent vernetzen“

Rolf Becker, Geschäftsführer von AS-Interface, spricht über die Aufgaben der industriellen Kommunikation.

Bild: AS-Interface
16.04.2020

Ein Kommentar von Rolf Becker, Geschäftsführer von AS-Interface, über den ganzheitlichen Ansatz der industriellen Kommunikation.

Heutzutage bestehen Produktionslinien aus ganz unterschiedlichen Arten von Maschinen und Werkzeugen, deren Verwaltung ganz unterschiedliche Anforderungen für das Datenmanagement hat. Es gilt, alle Geräte im Produktionsablauf mit ihren individuellen Plattformen effizient zu verknüpfen. Zudem haben sich herkömmliche Hardware-Produkte dank integrierter Software und Sensoren zu intelligenten Produkten entwickelt, die im Zuge der Digitalisierung höhere Datendichten erfordern.

Die industrielle Kommunikation ist in der Verantwortung, den Datenfluss effizient zu dirigieren. Aufgrund von immer mehr dezentral orientierten Netzwerken und auch der gewünschten Flexibilität in der Produktion sind die Ansprüche hoch. Die Komplexität der Verwaltung von großen Systemen zu umgehen und die Systemintelligenz in der Produktion zu beherrschen – das sind die Herausforderungen für die Automatisierungstechnik.

AS-Interface erfasst die Daten in der Feldebene, gewährleistet die Interaktion zur übergeordneten Steuerungsebene und gestaltet den Anfang der Datenorchestrierung für IoT-Anwendungen. Hier bildet sich die Basis für eine hochintegrierte und intelligente Entscheidungskette. Die Leistungskennzahlen in der Fertigung entstehen an dieser Stelle und eröffnen Potenziale für mehr Effizienz und Optimierungen.

Gelingt es, die Vernetzung in der „letzten Meile" durch effektive Sensor­implementierung sowie SPS-Integration und Datenerfassung intelligent zu gestalten, dann sind beste Voraussetzungen geschaffen, um mit Analyse-, Maschine Learning- und Visualisierungstools Probleme zu erfassen oder vorherzusagen.

Die Daten mit AS-Interface zu erfassen bietet aus der Erfahrung heraus eine ideale Basis, flexible Strukturen einfach und offen zu realisieren. Egal, ob klassische Verkabelung von analogen Sensor- und Aktordaten oder intelligenter IO-Link-Sensorik – die Unternehmen können nach Bedarf und Kompetenz automatisieren. Auch ein Retrofit bestehender Anlagen ist nicht ausgeschlossen.

Perfekter Zubringerbus

Welche Anforderungen die smarte Fabrik von morgen auch immer stellen wird – dank ASi-5 bleibt AS-Interface mit gesteigerter Performance der perfekte Zubringerbus von der Ebene der Aktuatoren und Sensoren zu allen übergeordneten Schnittstellen. Da die Anwender häufig nur in bestimmten Teilen ihrer Anlage die höhere Leistung brauchen, muss man auch darauf achten, die Abwärtskompatibilität des Systems im Auge zu behalten.

ImAS-Interface-System harmonieren Strukturen zwischen ASi-3 und ASi-5, so dass flexible und schnelle Veränderungen leicht vorzunehmen sind. Noch dominieren klassische Zustandsänderungen wie Temperatur und Druck die Sensorik-Szenerie, die herkömmliche Verdrahtung ist nach wie vor gefragt. ASi-3 wächst stabil im zweistelligen Prozentbereich und bekommt auch durch einen applikationsspezifischen Ausbau neue Anwendungsfelder hinzu.

Auf ein Wort noch zu ASi-5: Seit Ende letzten Jahres ist die ASi-5 Spezifikation für alle verfügbar und nun können die Hersteller von Automatisierungskomponenten an Dateninfrastrukturen mit einem ASi-5 Chip entwickeln. Heute sind schon Aktuator-Hersteller aus dem Bereich Motoren und Motorstarter sowie Ventilhersteller zugange, die eigene Projekte mit mehr Datenbreite vorantreiben.

Alles in allem muss man in der industriellen Kommunikation den ganzheitlichen Ansatz sehen, Time-to-Value zu verkürzen. Es bedarf an neuen Technologien im Analytics-Segment, um in den Maschinen und Anlagen die Lastverteilung der Daten und dezentrale Konzepte zu realisieren. Mit AS-Interface gibt es Handlungsspielräume, die den Datenfluss in der Feldebene flexibel, offen und einfach gestalten. Die Vernetzung von Sensoren und Aktoren lässt sich mit ASi-3 und ASi-5 bedürfnisgerecht und zeitgemäß realisieren – individuell für ein Datenorchester nach Maß.“

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