Fluidtechnik findet Anwendung in der Pharma-, Chemie-, Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie sowie zunehmend in Bereichen des Green Engineering wie bei der Brennstoffzellentechnik oder bei Bioreaktoren. Die Herausforderung der Systeme besteht darin, eine festgelegte Menge Fluid in einer ebenfalls festgelegten Zeit und Geschwindigkeit zu führen. Sowohl die Hardware in Form von Sensoren, Aktoren und Pumpen als auch die Software müssen in der Lage sein, diese hohen Ansprüche an Exaktheit einzuhalten.
Der Anbieter von Fluidtechnik Bürkert baut deshalb nun seine Zusammenarbeit mit Ascon Systems aus. Bisher wurde die Verlagerung von Aufgaben der Hardware auf Software umgesetzt – Stichwort „IT goes OT“. So konnte Bürkert eine hardwareunabhängige Beschreibung von Funktionen erzeugen, Datenflüsse modellieren und systemübergreifend und ortsunabhängig Daten vernetzen. Jetzt kommen zusätzlich digitale Zwillinge ins Spiel.
Auswirkungen auf Time-to-Market und Nachhaltigkeit
Mit den digitalen Zwillingen von Ascon kann Bürkert Daten kontextualisiert speichern, bereitstellen und weiterverwenden. So schafft der Fluidtechnikanbieter für Kunden die Möglichkeit, Anwendungen zu konfigurieren und zu steuern. Sie können Hardware durch Software für mehrere Anwendungen nutzbar machen und sich ändernde Anforderungen, wie sie in der Nachfrage, bei Produktänderungen oder Produktneueinführungen entstehen, schneller umsetzen.
All das soll sich positiv auf Time-to-Market, Nachhaltigkeit und den CO2-Fußabdruck auswirken. Wie das technologische Zusammenspiel aussehen kann, haben Bürkert und Ascon auf der SPS 2024 in Nürnberg gezeigt.
„Digitale Zwillinge setzen sich zur Optimierung von Prozessen in der Fertigung immer mehr durch. Jetzt werden sie auch in der Fluidtechnik Realität“, sagt Dr. Anne März, Head of Digital Tool Chain bei Bürkert. „Der Kunde kann die gewünschte Applikation aus seiner eigenen Perspektive denken und beschreiben, während wir diese mithilfe der Digital-Twin-Technologie Hardware-neutral in eine Lösung übersetzen. Ist eine Lösung gefunden, wird sie in die reale Welt übertragen und kann für andere Standorte repliziert sowie mit anderen Komponenten hardwareseitig ausgeprägt werden.“
Jens Mueller, CEO von Ascon, ergänzt: „Seitdem wir 2017 angefangen haben, digitale Zwillinge in Industrieanwendungen zu etablieren, sind die Möglichkeiten für Einsatzszenarien und Anwendungen in allen Branchen enorm gestiegen. Wir freuen uns, dass wir unsere langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bürkert jetzt auch auf den Bereich der digitalen Zwillinge erweitern können. Gemeinsam können wir zeigen, wie Software-definierte Präzisionstechnologie zu mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Kostensenkungen auch in der Hardware führen. Diese Transformation ist für uns eine der wichtigsten Möglichkeiten für Unternehmen, um sich für die Zukunft resilient im weltweiten Wettbewerb zu positionieren.“