Mit einer Simulation der digitalen Molkerei wollte Schneider Electric an seinem Messestand aufzeigen: Milch war noch nie sicherer, ihr Herstellungsprozess nie so digital und transparent. Dabei spielen die GreenBox, ein IPC mit abgestimmter Hard- und Software, die IoT-fähige Lösungsarchitektur EcoStruxure sowie die Softwareplattform von Wonderware eine entscheidende Rolle.
Letztere ist das Herzstück des gesamten Linienmanagements innerhalb der Molkerei 4.0: von den Lagertanks über den Prozessbereich bis hin zur Füllerlinie und der Verpackung. Durch das Kommunikationsgateway in der GreenBox lassen sich währenddessen Komponenten verbinden. Dies erlaubt neben einer anlageninternen eine werksübergreifende Vernetzung, was wiederum ein Benchmarking verschiedener Produktionsstandorte möglich macht.
Bestandteile der Molkerei 4.0
Die Simulation der smarten Fabrik erlaubte einen tiefen Einblick in alle Bereiche der digitalen Molkerei. Dazu gehören Anlieferung, Aufnahme, Speicherung und Behandlung, die Primärverpackung mit Abfüllung und Erstverpackung sowie die Sekundärverpackung mit Umverpackung, Kartonierung und Palettierung. Ebenfalls aufgezeigt wurden die Möglichkeiten der Digitalisierung mit Anzeige, Wartung und Verfolgung.
Bereichsübergreifende Vorzüge sollen sich durch ein neues Level an Transparenz und Sicherheit durch Track-&-Trace-Anwendungen ergeben. Ein Product-Information-Management (PIM) erfasst alle Daten vom Erzeuger über den Prozess bis ins Supermarktregal, um damit Händlern und Kunden alle Informationen einfach, schnell und lückenlos bereitzustellen. Dazu werden die gesammelten Daten per QR-Code auf der Primärverpackung zur Verfügung gestellt.
Auch in Sachen Hygiene macht die digitale Molkerei keine Kompromisse. So soll der EcoStruxure CIP-Advisor von Schneider Electric die Produktion mit minimalen Reinigungszyklen optimieren und dabei wertvolle Ressourcen wie Wasser, Lauge und Säure einsparen.
Ein wesentlicher Bestandteil jeder Smart Factory ist die Smart Machine. Deshalb war die Maschine zum Flaschenhandling ein weiteres Highlight am Messestand. Sie stellt eine komplette EcoStruxure-Maschinenlösung dar und beinhaltet einen kartesischen Roboter, der vom SPS/Motion-Controller Modicon M262 in Kombination mit der Lastmanagement-Lösung TeSys island gesteuert wird. Eine Demo der cloudbasierten Dienste EcoStruxure Machine Advisor und EcoStruxure Augmented Operator Advisor zeigte dabei auf, wie sich der Arbeitsalltag durch Zugriff, Überwachung und Reparaturunterstützung aus der Ferne erleichtern lässt.
Weitere Neuheiten
Schneider Electric hat EcoStruxure kürzlich mit der neuen Exchange-Plattform erweitert. Dabei handelt es sich laut dem Unternehmen um das weltweit erste branchenübergreifende und offene Ecosystem. Exchange ging in der DACH-Region pünktlich zur SPS 2019 an den Start.
Zu den Neuheiten auf der Ebene der vernetzten Komponenten zählten das Proface-Webpanel STW6000, der Xiot-Cloudsensor von Telemecanique, Harmony Customization zur Modifikation der Harmony-Reihe nach Wunsch und die dreiphasige USV Easy UPS. Auch die bereits erwähnte Lastmanagement-Lösung TeSys island fällt in diese Kategorie.
Schneider Electric hat außerdem die Analyseebene mit neuen Apps und Services ausgebaut. So wurde die Monitor-Funktion des EcoStruxure Machine Advisor um die Health-App ergänzt, die Anomalien erkennt und in diesem Fall eine Trendmeldung per E-Mail an den Betreiber sendet. OEMs sollen dadurch Mehrwertdienste in Form von Predictive Maintenance anbieten können.
Zu guter Letzt gab es noch neue Softwaretools zu sehen: den EcoStruxure Asset Advisor zur Überwachung von Frequenzumrichtern, den bereits genannten CIP-Advisor und den EcoStruxure Equipment Efficiency Advisor zur Echtzeit-Effizienzanalyse von Ereignissen. Sie alle sollen dabei unterstützen, betriebliche Abläufe zu optimieren und Geschäftsmodell-Innovationen durch Mehrwertdienste zu realisieren.