Partikelmessung ohne Dispergierung funktioniert nicht. Deshalb gibt es für Laborgeräte meist umfangreiches Zubehör, um verschiedene Pulver, Körner und Granulate zu vereinzeln. Erst dann kann fast alles exakt gemessen werden. Selbst bei der klassischen Siebanalyse erfolgt eine mechanische Dispergierung.
Sollen aber die Partikel direkt im Prozess kontinuierlich, ohne Probennahme und Labor gemessen werden, dann ist eine Inline-Dispergierung eher die Ausnahme. Die kleinen Zubehörteile, die direkt an der Messsonde befestigt und mit Druckluft betrieben werden, verdünnen und vereinzeln Partikelströme mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften.
Je nach Partikel verschiedene Kräfte anwenden
Es gibt Dispergierer mit geringen Scherkräften, die empfindliche Granulate sehr sanft behandeln, während für feine Partikel unter 100 µm aus beispielsweise Mahlprozessen mit sehr hoher Scherkraft dispergiert wird. Dadurch können auch klebrige, feuchte und stark haftende Partikel gut vereinzelt werden. Für die Flüssigdispergierung und die Entnahme von dispergierten Teilströmen zur Online-Messung sind ebenfalls Lösungen verfügbar.
So kann etwa das Wachstum der Partikel in einer Wirbelschicht oder einem High-Shear-Mischprozess in Echtzeit verfolgt werden. Eine Feuchte von 20 Prozent und mehr beeinträchtigt die Messung nicht. Auch bei Bildung störender Pulverschichten auf der Oberfläche und den Fenstern des Prozessraumes bleibt die Messoptik der Partikelsonde frei. Denn neben der Dispergierung sorgt der verwendete Druckluftstrom durch entsprechende Strahlführung auch für die Freihaltung der optischen Flächen. So können in kontinuierlichen Prozessen Reinigungsintervalle von einigen Wochen bis Monaten erreicht werden.