Drucker, die mit der sogenannten Continuous-Inkjet-Technik (CIJ-Technik) arbeiten, kommen in der Industrie bei der Produktkennzeichnung zum Einsatz. Im Druckkopf schießen elektrisch aufgeladene Tintentropfen durch eine Düse in ein Auffangrohr. Während des Fluges lenkt ein Hochspannungsfeld einzelne Tropfen ab, sodass sie als Bildpunkte auf dem Produkt landen – etwa auf einer Lebensmittelverpackung oder einem Elektrokabel. Pixel für Pixel entstehen beispielsweise Mindesthaltbarkeitsdaten, Chargennummern und 2D-Codes.
Die CIJ-Technik ist eine flexible Kennzeichnungstechnik, die in Produktionspausen allerdings zu Problemen führen kann. Einige Hersteller verlangen bei längeren Shutdowns die zeitaufwendige Entleerung der Drucker. Andere setzen auf einen Verschluss, den Anwender manuell auf Düse und Fängerrohr setzen. „Wir wissen allerdings von Kunden, dass die Tinte in CIJ-Druckern trotz Verschlusssystemen nach der Sommerpause regelmäßig eingetrocknet war“, erklärt Christina Leibinger, Geschäftsführerin von Leibinger. „Das hat zu zeitaufwendigen Reinigungen geführt, die den Produktionsstart verzögert haben, sehr häufig auch zu massiven Anlaufschwierigkeiten.“
Mitarbeiter mussten während der Sommerpause in den Betrieb
„Einige Kunden hatten in der Sommerpause wegen der drohenden Austrocknung sogar regelmäßig Mitarbeiter in den Betrieb geschickt, um die CIJ-Drucker kurz zu starten“, sagt Leibinger. „Entsprechend begeistert haben sie sich von unserem Düsenverschlusssystem Sealtronic gezeigt, das in allen Leibinger-Druckern die Tinte während der Sommerpause automatisch frisch hält.“
Schaltet der Anwender den Drucker aus, schließt Sealtronic die Düse und das Fängerrohr automatisch. Dabei wird das Fängerrohr mittels eines Spindelantriebes auf die Düse gefahren, beide Baugruppen sind somit luftdicht verschlossen. Erst wenn das System verschlossen ist, schaltet sich der Tintenstrahl ab. Luft hat somit keine Chance, in den geschlossenen Tintenkreislauf zu gelangen – anders als bei anderen Verschlusssystemen, die mit mechanischen Klappen oder Gummistöpseln arbeiten.
Verbrauch eines DVD-Players im Stand-by
Zudem wälzt der Drucker im Stand-by-Modus die Tinte einmal am Tag durch das Hydrauliksystem und verhindert, dass sich bei pigmentierten Tinten Ablagerungen bilden. Möglich ist diese automatische Tintenauffrischung, weil der Tintenkreislauf nicht durch einen einsetzbaren Verschluss verbarrikadiert ist und gleichzeitig die Sicherheit eines geschlossenen Systems gewährleistet.
Der Stromverbrauch fällt dabei laut Hersteller kaum ins Gewicht. Die Drucker von Leibinger haben im Stand-by-Modus eine Stromaufnahme von rund drei Watt – etwa so viel wie ein DVD-Spieler im Stand-by-Modus. „Schaltet der Anwender den Drucker nach der Sommerpause wieder ein, ist er sofort betriebsbereit – ohne dass eine zeitaufwendige Reinigung nötig wäre, die den Produktionsstart unnötig hinauszögert“, so Leibinger.
Dass die Vorzüge von Sealtronic jedoch nicht nur in der Sommerpause, sondern auch im Produktionsalltag zum Tragen kommen, bestätigt Jürgen Eberle, Production Supervisor bei ABB Schweiz Installation Products (EPIP): „Auf der Suche nach neuen Inkjet-Anlagen sind wir auf die Firma Leibinger gestoßen. Ich muss sagen, das war bis jetzt unser bester Zug.“ Davor habe die Firma einen Reinigungsaufwand von zwei bis drei Stunden am Tag betreiben müssen, der nun komplett entfalle.