Eine Ausnahme stellen Fluorelastomere wie FPM/FKM oder FFKM dar. Diese Fluorkautschuke sind sowohl chemisch und thermisch sehr gut beständig als auch elastisch verformbar. Durch die Kombination dieser Eigenschaften werden solche Elastomere bevorzugt eingesetzt, wenn Elastizität trotz kritischer Bedingungen gefordert wird, beispielsweise als Material für Dichtungen oder Pumpenschläuche.
Unendliche Varianten
Die Fluorelastomere sind strukturell vielfältig. Es handelt sich bei dieser Gruppe nämlich um Mischpolymerisate. Das heißt, dass sie aus mehr als einer Monomer-Art bestehen, wobei die Basis in allen Fällen das Vinylidenfluorid ist.
Typische Monomer-Arten, die hinzukommen, sind Hexafluorpropylen, Tetrafluorethylen oder Perfluormethylvinylether. Mit der zusätzlichen Option, auch unterschiedliche Vernetzungssysteme zu realisieren, soll sich eine geradezu unendliche Zusammensetzungsvariation ergeben.
Chemisch und thermisch beständig
Auch wenn Fluorkautschuke folglich keine eindeutige Zusammensetzung haben, lassen sich zwei elementare Eigenschaften festhalten: die sehr gute chemische Stabilität gepaart mit der hohen Temperaturbeständigkeit. Dafür verantwortlich ist die hohe Bindungsstärke der Kohlenstoff-Fluor-Bindung im Vergleich zur schwächeren Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung. Es ist also wenig verwunderlich, dass mit steigendem Fluor-Gehalt auch die thermische und chemische Beständigkeit steigt.
Reichelt hat in einem ausführlichen Artikel weitere Informationen zu der Entstehungsgeschichte, den Eigenschaften sowie den Einsatzbereichen von Fluorelastomeren zusammengefasst. Sie finden ihn unter folgendem Link: