Interview über die Rekonditionierung von IBCs „Einhundert Kilogramm CO2 sparen“

Michael Pleitgen ist Manager Reconditioning Services Germany - Austria - Switzerland bei Schütz.

Bild: Schütz
04.09.2019

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema – auch in der Industrie. P&A hat mit Michael Pleitgen, Manager Reconditioning Services Germany - Austria - Switzerland bei Schütz, über die Rekonditionierung von IBCs gesprochen.

Bei zurückgeholten IBCs werden lediglich der Gitterkorb und die Bodengruppe wiederverwendet; der Innenbehälter und alle weiteren Komponenten werden durch neue Originalteile ersetzt. Warum?

Unser Schütz-Ticket-Service steht für einen klar definierten, weltweit einheitlichen Qualitäts- und Prozessstandard bei der Rekonditionierung: Alle Teile, die das Füllprodukt berühren, werden ausgetauscht und durch neue Originalkomponenten ersetzt. Unsere Kunden können also darauf vertrauen, dass rekonditionierte IBCs von Schütz in puncto Qualität und Sicherheit den höchsten Standard erfüllen.

Die ausgetauschten Bauteile werden recycelt. Unter welchen Umständen könnte ein gebrauchter IBC wiederverwendet werden?

Nur dann, wenn der IBC garantiert wieder mit dem gleichen Produkt befüllt wird. Die Verantwortung liegt hier beim Befüller. Das Risiko von Kontaminationen durch Rückstände des vorherigen Füllguts, die ein neues Füllgut negativ beeinflussen, kann durch bloße Waschung nie komplett ausgeschlossen werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Produkt bereits in den Innenbehälter permeiert ist. Somit kann sich der Kunststoff nach einigen Umläufen stark mit Fremdmaterial anreichern. Das ist optisch nicht zu erkennen und durch Reinigung nicht rückgängig zu machen. Hier kann ein anderes Füllgut wie ein Lösemittel für das vorherige Medium wirken. Das Kontaminationsrisiko bleibt daher stets bestehen.

Welche Bedingungen muss der Kunde bei der Rückgabe seiner IBCs über den Schütz-Ticket-Service erfüllen?

Grundsätzlich muss jeder IBC vor der Abholung komplett entleert werden. Das heißt: Bei niedrigviskosen Füllgütern darf die Restmenge höchstens 0,1 Prozent des Nennvolumens betragen, bei hochviskosen maximal 0,5 Prozent. Die Bedingungen bezüglich Mindestmenge und maximaler Abholdauer sind in unserem Netzwerk für Schütz-Kunden vom jeweiligen Standort abhängig und daher unterschiedlich. Länderspezifisch werden bereits Kleinstmengen ab einem IBC abgeholt. Nach Eingang des Auftrags dauert es zumeist nur wenige Tage, bis die Container abgeholt werden; komplette Lkw-Ladungen holen wir innerhalb von zwei bis fünf Tagen ab.

Warum müssen IBCs überhaupt rekonditioniert werden?

Die Rekonditionierung ist ein zentraler Aspekt unserer nachhaltigen Firmenphilosophie. Jeder der wiederaufbereiteten IBCs spart bei der Herstellung im Vergleich zu einem neuen IBC circa 100 kg CO2-Emissionen. Hersteller, Abfüller und Endkunden leisten so einen gemeinsamen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen.

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