Lichtplanung für mehr Durchblick Im Ex-Bereich lieber auf LEDs setzen

Wenn einem ein Licht aufgehen soll, dann am besten mit LEDs.

Bild: iStock, mathieukor
13.06.2017

Ohne gute Sicht für Maschinen- und Anlagenbediener kein sicherer Betrieb – das gilt vor allem in explosionsgefährdeten Bereichen. Herkömmliche Leuchten werden den strengen Anforderungen in Ex-Bereichen nicht gerecht, vielmehr sind hier explosionsgeschützte Alternativen nötig. Eine spezielle Lichtplanung sorgt für ein individuelles Beleuchtungssystem – ganz ohne Planungsfehler.

Allgemein- und Flutlichtbeleuchtungen, Kompaktleuchten oder auch ganze Notlichtsysteme einschließlich Zentralbatterieanlagen – in Industrieanlagen wird Licht für unterschiedliche Zwecke und an verschiedenen Orten benötigt. Ein Trend der letzten Jahre ist dabei der zunehmende Einsatz der LED-Technik.

Dies hat sowohl wirtschaftliche als auch technische Gründe. Früher galten die Leuchtdioden vor allem als kostspielig. Heute sorgen verbesserte Herstellungsverfahren und kräftig wachsende Stückzahlen für immer günstigere Herstellungskosten und somit attraktive Marktpreise. Zugleich bieten stetig weiterentwickelte Hochleistungsdioden eine sehr gute Lichtaus-
beute. Hinzu kommt, dass LEDs durch Eigenschaften wie sehr hohe Vibrationsfestigkeit für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen besonders geeignet sind. Speziell an schwer zugänglichen Stellen können mit solchen Leuchten kompakte Lichtlösungen realisiert werden, einschließlich intelligenter Systeme beispielsweise zur Regelung der Lichtstärke in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit. Außerdem übertrifft ihre Lebensdauer die der Glüh- und Leuchtstofflampen um ein Vielfaches. Dabei gilt: Je kälter die Umgebung, desto höher die Lebenser-
wartung.

Doch der Einsatz von LED-Technik setzt einiges an Know-how voraus. Im explosionsgefährdeten Bereich stellen Installation, Austausch und Wartung von Leuchten eine besondere Herausforderung dar, weil nur Ex-zertifizierte oder entsprechend ertüchtigte Leuchten verwendet werden dürfen. Nicht jede Werkshalle und Anlage sind jedoch gleich, individuelle Beleuchtungssysteme sind hier gefragt. Ein häufiges Problem: Die Installation oder Umrüstung betrifft oft mehrere Tausend Leuchten. Teure Planungsfehler unterlaufen da schnell.

Beleuchtungsstärke variiert je nach Tätigkeit

Für den Anwender ist deshalb eine professionelle Lichtplanung ratsam. Diese stellt sicher, dass Werkshallen und Anlagen im Betrieb wie erforderlich ausgeleuchtet werden. Dabei müssen die relevanten Richtlinien für die Beleuchtung am Arbeitsplatz nach DIN EN 12665 (Beleuchtung mit künstlichem Licht), DIN EN 12464-1 und -2 (Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen und im Freien) und DIN EN 1838 (Notbeleuchtung) erfüllt werden. Die vorgeschriebene Nennbeleuchtungsstärke variiert entsprechend der am Tätigkeitsbereich anfallenden Sehaufgabe. Für verfahrenstechnische Anlagen mit Fernbedienung genügen 50 Lux (lx), ständig besetzte Arbeitsplätze sind hingegen mit
300 lx sowie Präzisionsmess- und Laborräume mit 500 lx zu beleuchten. Um Blendeffekte zu vermeiden, ist bei der Auswahl und Anordnung der Leuchten auch das sogenannte UGR (Unified Glare Rating) zu berücksichtigen.

Die professionelle Lichtplanung betrachtet aber auch die Wirtschaftlichkeit bezüglich Installations-, voraussichtlichen Wartungskosten und Energieeffizienz. Hier ergibt sich ein weiterer Vorteil für LEDs: Der geringe Energiebedarf und die seltene Wartung wiegen bei LEDs höhere Anschaffungskosten nach wenigen Jahren auf. Unter dem Strich ergeben sich dadurch über den gesamten Lebenszyklus in der Beleuchtungsanlage wesentlich geringere Kosten pro Einheit. Mit softwaregestützten Planungstools lässt sich die Umrüstung und Neuinstallation von Industriebeleuchtungen effizient umsetzen.

R. Stahl bietet dafür die Software ezyLum an. Das Programm ermöglicht eine Lichtplanung mit fotorealistischer Visualisierung der Beleuchtungslösungen. Mit ezyLum lassen sich die Raumgeometrie einschließlich Berechnungsflächen und Standardobjekte abbilden sowie die Position, erforderliche Lichtverteilung und der Lichtstrom der Leuchten bestimmen. Die Software erleichtert eine vergleichende Betrachtung unterschiedlicher Leuchtenmodelle beispielsweise nach Lebensdauer und Wartungsintervallen.

Alternative zu Langfeldleuchten

Deutlich wird dies unter anderem mit Blick auf bestehende Langfeldleuchten. R. Stahl bietet hier beispielsweise LED-Rohrleuchten mit einem Durchmesser von nur 55 mm an. Diese können als Allgemeinbeleuchtung oder Maschinenleuchten in den Zonen 1 und 2 sowie 21 und 22 verwendet werden. Aufgrund ihrer schlanken Bauform lassen sie sich an vielen schwer zugänglichen Orten montieren und eignen sich mit Schutz gemäß IP66/IP67 und IP68 für maritime Einsatzbereiche. Diese Leuchten sind eine platzsparende und leichte Alternative zu klassischen Langfeldleuchten. So gewährleisten in einer Musteranlage 30 LED-Rohrleuchten der Serie 6036 mit einer Länge von je 130 cm eine Beleuchtungsstärke von rund 500 lx, die üblicherweise 35 Langfeldleuchten mit je zwei 36-Watt-Leuchtstoffröhren erfordern würde. Die Summe der aufgenommenen Leistung liegt bei den LED-Rohrleuchten jedoch nur rund halb so hoch und die spezifische Leistung pro 100 lx beträgt lediglich 1,5 W/m2. Daraus ergibt sich ein großes Einsparpotenzial bei den Betriebskosten.

Bildergalerie

  • An Leuchten in Ex-Bereichen werden besondere Anforderungen gestellt. So kann die LED-Rohrleuchte von R. Stahl sogar für maritime Bereiche eingesetzt werden.

    An Leuchten in Ex-Bereichen werden besondere Anforderungen gestellt. So kann die LED-Rohrleuchte von R. Stahl sogar für maritime Bereiche eingesetzt werden.

    Bild: R. Stahl

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