Die Studie umfasst eine Metaanalyse der verschiedenen Technologiepfade anhand techno-ökonomischer Parameter der Versorgung mit grünem Wasserstoff. Die Chancen und Risiken für die Stahlindustrie werden zusammengestellt und die relevanten Pfade bezüglich der technischen Reife, Wirtschaftlichkeit, Beitrag zum Klimaschutz und der industriepolitischen Bedeutung eingeordnet.
Die wesentlichen Fragestellungen sind: Welche Optionen gibt es für die Stahlindustrie, um zukünftig emissionsfrei zu produzieren? Woher soll der grüne Wasserstoff für die Stahlerzeugung kommen? Wie und wo soll die Stahlerzeugung erfolgen?
„Grüner Wasserstoff ist essenziell für die emissionsfreie Stahlerzeugung. Er ist die nachhaltige und robuste Basis für grünen Stahl in der Zukunft“ sagt Jan Michalski von LBST.
Politik muss Anreize schaffen
Es sind tiefgreifende Veränderungen in der Primärstahlerzeugung abzusehen, die mit hohen Transformationskosten und einem großen Bedarf an Wasserstoff einhergehen. Bis 2030 müssen circa zehn Milliarden Euro an Investitionen getätigt werden. Dabei kann bei einem ambitionierten Ausbau der DRI-Kapazitäten bereits kurz- und mittelfristig eine signifikante Minderung der THG-Emissionen erreicht werden. Gleichzeitig ergeben sich günstige CO2-Vermeidungskosten von unter 50 Euro/tCO2.
Auch die Hemmnisse und wesentliche Handlungsempfehlungen werden in der Studie ausgewiesen. Grüner Stahl ist kein Selbstläufer – die Weichenstellung muss jetzt erfolgen und das „window of opportunity“ muss politisch unterstützt werden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserstoff-Infrastruktur spielt eine wesentliche Rolle. Die Politik muss entsprechende Investitionsanreize und Planungssicherheit für die deutsche Stahlindustrie schaffen.