Es waren dramatische Bilder, die am 20. April 2010 die Katastrophe auf der Bohrinsel Deepwater Horizon zeigten. Eine Explosion und der anschließende Brand auf der Bohrinsel kosteten elf Menschen das Leben. Unfälle wie dieser oder die noch dramatischere Katastrophe auf der Bohrinsel Piper Alpha in den 1980er-Jahren beweisen, wie wichtig ein gut funktionierendes Feuerlöschsystem auf Ölbohrinseln ist.
Druckluftschaumanlagen (compressed air foam systems, abgekürzt CAFS) bekämpfen Brände auf Ölbohrinseln effektiv: Aufgrund ihrer konstant hohen Schaumqualität schützen sie noch nicht betroffene Bereiche vor dem Feuer und verhindern ein Wiederentzünden. Die französische Spezialfirma für Feuerlöschsysteme Ai Group entwickelt und fertigt das System, das auf einer Ölbohrinsel vor der Küste Nigerias installiert ist.
Druckfeste Gehäuse für Elektronik
Auf Ölbohrinseln besteht permanent das Risiko, dass es zur Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre kommen kann. Je nach Häufigkeit des Auftretens dieser Gas-Luft-Gemische werden die Bereiche in Zonen eingeteilt. In diesem Fall wird die Bohrinsel als Zone 1 klassifiziert.
Um sicherzustellen, dass das Feuerlöschsystem nicht selbst zum Auslöser einer folgenschweren Explosion werden kann, muss seine Elektronik für den Einsatz in Zone 1 entsprechend explosionsgeschützt sein. Und damit die elektronischen Komponenten nicht individuell Ex-zertifiziert sein müssen, ist es notwendig, dass diese in einem druckfesten Gehäuse verbaut werden.
Explosionsschutz für Steuereinheit
Der Explosionsschutz lässt sich erreichen, indem die Steuereinheit des Feuerlöschsystems in einem stabilen druckfesten Gehäuse der EJB-Reihe untergebracht wird. Dieses Gehäuse ist aus korrosionsbeständigem Edelstahl hergestellt und damit für die rauen Offshore Bedingungen geeignet. Die Leuchtmelder, Drucktaster und Wahlschalter sind ebenfalls in der Zündschutzart „Druckfeste Kapselung“ ausgeführt. Damit ist der Explosionsschutz der Steuereinheit vollständig hergestellt. Der druckfeste Steuerkasten ist an zentraler Stelle in das Feuerlöschsystem integriert.
Flexible Konfiguration
Ein voll Atex- und IECEx-zertifizierter Steuerkasten sichert den Explosionsschutz des Feuerlöschsystems. Damit können elektrische Industriekomponenten ohne individuelle Ex-Zulassung auf Offshore-Anlagen eingesetzt werden. Das Feuerlöschsystem kann seine eigentliche funktionale Aufgabe zuverlässig erfüllen.
Das Ex-d-Gehäuse ist, bedingt durch seine robuste Konstruktion, widerstandsfähig und auch langlebig. Damit eignet es sich für den Einsatz in rauen Umgebungen, wie zum Beispiel auf Ölbohrinseln. Pepperl+Fuchs hat unterschiedliche Formen und Größen der Ex-d-Gehäuse im Portfolio – dadurch ist eine flexible und individuelle Konfiguration möglich.