Funkensprühend mit der dynamischen Prüfstandserprobung des weltweit bislang volumetrisch größten Titan-Funktionsbauteiles, eines Bremssattels, haben die Bugatti-Ingenieure das vergangene Jahr erfolgreich beendet. „Der Beweis, dass ein generativ gefertigtes Metall-Bauteil auch ganz extremen Festigkeits-, Steifigkeits- und Temperaturanforderungen gewachsen ist, ist damit bei Geschwindigkeiten von über 375 km/h, permanenten Verzögerungen in der Höhe von 1,35 g und Bremsscheibentemperaturen von bis zu 1.100°C erbracht worden“, so Frank Götzke, Head of New Technologies bei Bugatti. Der Sattel konnte dabei zeigen, dass eine Zugfestigkeit von 1.250 N/mm2 und ein Materialfüllgrad von deutlich über 99,7 Prozent auch in der Realität vorliegen.
Fertigung des Bauteils
Gefertigt wurde das Versuchsbauteil in der aus der Luft- und Raumfahrt bekannten Ti6Al4V Legierung auf einer SLM 500 Maschine von SLM Solutions, die mit einer Laserleistung von 4 x 400 W arbeitet. Bugatti setzt die Selective Laser Melting Technologie zur konsequenten Umsetzung der Leichtbauweise ein, aber auch um die Funktionsweise seiner Fahrzeuge stetig zu optimieren. So nutzt der Automobilhersteller die SLM-Maschinen auch für die Produktion einer Heckflügelmechanik sowie in der Serienversion des Bugatti Chiron für den Motorträger mit integrierten Kühlkanälen. Auch gibt es bereits eine Fertigungsstudie von acht Bugatti W16 Zylinderkopfhauben, die in nur einem einzigen Baujob auf einer SLM 800 entstanden sind.