Rund zwei Drittel der in der Schweiz beheimateten Fisch- und Krebsarten sind vom Aussterben bedroht oder bereits in Freiheit gar nicht mehr anzutreffen. Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei im Kanton St. Gallen hat die Aufgabe, die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern.
Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das vor etwa einem Jahr eröffnete Fischereizentrum in Steinach. In den Anlagen werden zur Fischzucht pro Stunde rund 100 m3 Wasser aufbereitet, um die Bedürfnisse der Tiere hinsichtlich Qualität, Sauerstoffgehalt und Temperierung des Wassers zu erfüllen. Gesteuert wird dieser Prozess von einer Simatic-S7-1500-Steuerung mit den beiden Prozessoren CPU 1515-2 PN und CPU 1511-1 PN.
Stromversorgung ohne Unterbrechung
Das Wasser in den insgesamt vier Tanks stammt direkt aus dem Bodensee und wird aus 40 m Tiefe gefördert, gefiltert, entgast und mit UV-Strahlen entkeimt. Eine exakte Druckregelung durch die Steuerung sorgt dafür, dass die Pumpenmotoren langsam herauf- und heruntergefahren werden. Sonst käme es wegen der großen Höhendifferenz beim Ein- und Ausschalten durch das Gewicht der Wassersäule zu Druckschlägen im Rohrsystem. Diese könnten die Antriebe beschädigen.
Bei der Bedienung war es wichtig, dass die Visualisierung und Archivierung des Prozesses mit der Darstellungssoftware WinCC möglichst einfach und übersichtlich sind. Eine redundante Simatic CPU 1211C überwacht und steuert die unterbrechungsfreie Stromversorgung und alarmiert im Störfall die Mitarbeiter des Fischereizentrums via SMS.
Automatisierungstechnik steigert Überlebensrate
Die Projektierung der gesamten Anlage erfolgt im Engineering-Framework Totally Integrated Automation Portal (TIA-Portal). Eine dezentrale Simatic-ET-200SP-Peripherie sichert eine schnelle Datenübertragung innerhalb und außerhalb der Schaltschränke.
Die durchgängige Automatisierungslösung von Siemens unterstützt die Mitarbeiter des Fischereizentrums dabei, die Artenvielfalt der Schweizer Gewässer zu erhalten. Die Überlebensrate der Zuchttiere im Zentrum soll durch die Technik sehr hoch sein.