Dr. Theodore G. Duclos ist mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.
1. Mut
Das erste Element, Mut, ist die Grundlage für fast alles. Eine Organisation muss Mut zu Veränderungen haben und bereit sein, schwierige Probleme mit der notwendigen Zuversicht anzugehen, dass sie gelöst werden können. Ich ermutige unsere Mitarbeiter oft, dass sie auf Probleme zugehen sollen. Was das bedeutet? Ganz einfach: Wenn wir ein Problem haben, müssen wir uns aufeinander zubewegen, um Lösungen zu finden.
2. Kommunikation
Und wo finden wir diese Probleme, die wir lösen wollen? Bei unseren Kunden natürlich. Wir müssen unseren Kunden gut zuhören und lernen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Um sicherzustellen, dass wir daraus die Probleme erkennen, müssen wir frei kommunizieren, und zwar frei über interne Organisationsgrenzen hinweg.
3. Vertrauen
Daher ist eine Unternehmenskultur entscheidend, in der Teams zusammenarbeiten und in der jeder Mitarbeitende gerne Dinge ausprobiert und die Ergebnisse auch kommuniziert. Nur so lassen sich Verbesserungen dort erzielen, wo sie auch wirklich gebraucht werden. Dies erfordert vor allem eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit.
4. Träumen
Ein weiterer Teil dieser Kultur der Offenheit und des Vertrauens ist die Bereitschaft, Träume mit den Kollegen zu teilen. Ich ermutige unsere Mitarbeiter sogar, zu träumen. Und zwar zielgerichtet mit dem Zweck, unser Unternehmen weiterzubringen und Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Ich weiß, dass alle unsere Mitarbeiter gute Ideen für Verbesserungen haben. Deshalb möchte ich, dass sich die Menschen wohl fühlen, wenn sie diese Ideen teilen.
Die Herausforderung besteht darin, die richtigen Ideen zu identifizieren und sich auf diese zu konzentrieren. Wir können nicht alles umsetzen. Wir müssen erst analysieren, was machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist und es einen Markt dafür gibt. Und je schwieriger oder technisch anspruchsvoller die Umsetzung ist, desto wertvoller muss sie letztendlich sein.
5. Lernen
Zu Innovationen gehört auch die Tatsache, dass einige Ideen nicht erfolgreich sein werden. Aber nicht jede Idee, die nicht wie geplant funktioniert, ist ein Misserfolg. Wichtig ist, dass wir aus der Erfahrung neue Erkenntnisse gewinnen.
Ein Beispiel: Vor einiger Zeit haben wir eine Dichtung mit eingebautem Leckagedetektor entwickelt. Es war eine gute Idee – leider war sie im Markt nicht erfolgreich. Aber dann sagte uns ein Kunde, dass er nur die Funktion des Leckagedetektors haben möchte. Und jetzt stecken wir mitten in der Entwicklung eines Produkts, das ein Warnsignal sendet, wenn es irgendwo ein Leck entdeckt.
So haben wir bereits beim ersten Produkt dieser Art viel über Leckagesuchgeräte gelernt. Es war nur ein erster Schritt hin zu einer ganz neuen Art von Produkten. Übrigens war der Leckagesucher der „Traum“ eines unserer Mitarbeiter. Es bleibt noch abzuwarten, ob das Produkt erfolgreich sein wird, aber ich denke, es zeigt, wie wir auf unsere Erfahrungen aufbauen können.
Wenn sich also die fünf Elemente Mut, Kommunikation, Vertrauen, Träumen und Lernen mit Fokus auf die Kunden in einer Organisation integrieren lassen, ist die Grundlage für eine stabile Innovationskultur geschaffen.