Ursprünglich wurden im Rohrleitungsbau einfache Feinguss- oder Durchgangsventilkörper mit Rohrfittingen zusammengeschweißt. Diese werden zum Teil auch heute noch verwendet, jedoch haben sie durch die großen Toträume einen Nachteil.
1993 wurde deshalb das T-Ventil, der erste einfache Mehrwegeventilkörper mit integrierten Rohrfittingen entwickelt. Es war selbstentleerend und kam ohne Schweißnähte aus. Heute stellen die M-Blöcke nach Angaben von Gemü die fortschrittlichste Lösung dar, um den hohen und komplexen Anforderungen im Anlagenbau der pharmazeutischen, biotechnologischen, chemischen und Lebensmittelindustrie gerecht zu werden.
Keine Nähte, wenig Totraum
Im Gegensatz zu den aufwendigen Schweißkonfigurationen werden die M-Blöcke komplett aus einem Edelstahlvollmaterialblock gefertigt. Dadurch sollen sie ein kompaktes und multifunktionales Design bieten. Hinzu kommen laut Gemü deutlich reduzierte Toträume, ein verringertes Hold-up-Volumen sowie ein verbesserter Know-how-Schutz für Anlagenbetreiber. Zusätzlich erhöht sich die Produktsicherheit, da auf Schweißnähte komplett verzichtet werden kann.
Neben allen gängigen Anschlussnormen können Prozessanschlüsse wie Tri-Clamps oder hygienegerechte Dichtkonturen direkt in den Ventilkörper eingearbeitet werden. Bei der kundenindividuellen Gestaltung der M-Blöcke kennen die Entwickler bei Gemü nach eigenen Aussagen fast keine Grenzen. Es sollen bereits mehr als 1.200 unterschiedliche Bauformen mit über 25.000 spezifischen Kundenlösungen in unterschiedlichsten Edelstahllegierungen realisiert worden sein.
Neben dem klassischen M-Block mit Membranventilsitzen können auch unterschiedliche Absperrkonzepte oder Dichtprinzipien wie beispielsweise Sitzventile oder die Gemü-PD-Technologie kombiniert werden. Kunststoff-M-Block-Lösungen sind ebenfalls in Standard-Ausführung verfügbar. Sie sollen durch ihre Materialeigenschaften einen Einsatz in der Halbleitertechnik, Wasseraufbereitung, Abwassertechnik oder der chemischen Industrie ermöglichen.
Gemü beschäftigt sich außerdem bereits mit Herstellungsverfahren wie dem Laser-Additive-Manufacturing (3D-Druck), um auch in Zukunft Kunden mit Know-how und Innovationskraft zur Seite stehen zu können.
