Präzise Babynahrungsmischer Hauptsache sauber und gesund!

Bild: Amixon; iStock, Martinan
04.09.2017

Es ist unbestritten, dass Babys mit der Muttermilch die beste Ernährung erhalten. Dennoch ist der Bedarf an industriell hergestellter Säuglingsnahrung in den Industrie- und Schwellenländern hoch. Hierbei werden hohe Ansprüche an Qualität und Beschaffenheit des Milchpulvers gestellt.

Eltern erwarten, dass Fertignahrung die gesunde Entwicklung ihres Babys fördert. Neugeborene besitzen noch keine Darmflora, sie entwickelt sich in den ersten Lebensjahren. In dieser Phase muss die Nahrung besonders rein und an die speziellen Bedürfnisse angepasst sein. Dazu müssen die Rohstoffkomponenten in prozesssicheren Systemen aufbereitet werden. Außerdem soll der Herstellungsprozess möglichst effizient und schonend ablaufen. Amixon bietet verschiedene Mischsysteme, die die hohen hygienischen Anforderungen der Hersteller erfüllen. Drei der Systeme werden hier vorgestellt.

Verarbeitung unter einem Dach

Doppelwellen-Großmischer mischen besonders schonend und schnell, sind flexibel einsetzbar und leicht zu reinigen. Zudem bieten sie den Vorteil, dass nur jeweils eine Probe pro Großcharge analysiert und zurückgestellt werden muss. Jedoch sind die Prozessschritte Mischen und Abfüllen entkoppelt: Das verkaufsfertige Produkt wird per Container, Bigbag oder Sammelgefäß zur Verpackungsmaschine transportiert. Das ist bei einer End-of-the-Line-Mischanlage anders: Hier werden alle Verarbeitungsapparate untereinander angeordnet. Das fertige Mischgut fließt vom Mischer via Auffanggefäß und Verpackungsmaschine direkt in die Endverbraucherverpackung.

End-of-the-Line-Anlagen werden in der Regel für eine einzige Produktfamilie verwendet, wie beispielsweise allergen, non-allergen, milcheiweißfrei, halal oder koscher. Reinigungsarbeiten werden weitgehend reduziert, da für jede Produkt­gattung eine separate Produktionslinie vorgesehen wird. Jede Abfülllinie verfügt über einen eigenen Mischer. Die Chargengrößen betragen in der Regel 300 bis 1.000 Kilogramm. Bedingt durch die Produktionsweise muss der Mischer spezifische Eigenschaften wie hohe Mischeffizienz, kurze Mischzeiten, schnelle und restlose Entleerung sowie gute Reinigungsmöglichkeit aufweisen.

Schonend mischen, ergonomisch reinigen

Das Koneslid-Mischsystem von Amixon erfüllt die genannten Charakteristika. Bei geringer Drehfrequenz arbeitet es präzise und zügig, darüber hinaus ist der Mischvorgang besonders schonend. Praktische Anwendungsversuche bestätigen, dass empfindliche Agglomerate aus dem Sprühturm, aus der Wirbelschichtgranulation oder aus der Vakuum-Gefriertrocknung erhalten bleiben. Bedarfsweise kann der Mischer auch vakuumfest gefertigt werden. So kann während des Mischvorgangs der Luftsauerstoff aus der Porosität der Pulvermischung entfernt werden. Die Sättigung erfolgt durch Eintragen von Stickstoff oder Kohlendioxid, die Entleerung geschieht entmischungsfrei in wenigen Sekunden. Rieselfähige Güter fließen in der Regel restlos aus, sodass Cross-Kontaminationen ausgeschlossen sind.

Die Füllgrade können von circa 10 bis 100 Prozent differieren. Im Falle staubexplosiver Güter liegt eine Baumusterprüfung Ex II 1D (für Zone 20) vor. Wahlweise kann der Mischer sogar druckstoßfest oder druckfest gefertigt werden. Für die manuelle Trockenreinigung bieten nach dem Clevercut-Verfahren gefertigte Inspektionstüren einen guten Zugang.

Der in der Nut befindliche O-Ring dichtet nah am Produkt und praktisch totraumfrei. Die Bauart ist dauerhaft gas-,
staub- und wasserdicht. Das Öffnen der Inspektionstüren geschieht durch manuelles Betätigen der Kwickklamp-Verschlüsse. Elektromechanische Sicherheitsverriegelungen lassen das jedoch erst dann zu, wenn die Anlage vom Leistungsnetz entkoppelt ist.

Kontinuierlicher Mischvorgang

Eine dritte Verfahrensart, um dehydrierte Nährmittel aufzubereiten, ist das kontinuierliche Mischen. Kontinuierlich-Mischer von Amixon bedienen sich am Prinzip der fortlaufenden Kesselströmung. Alle beteiligten Komponenten sind gravimetrisch dosiert, worauf die fertige Mischung kontinuierlich ausgetragen wird. Wenn eine übliche kontinuierlich arbeitende Mischmaschine gestartet wird, ist der zuerst austretende Produktstrom nicht rezepturkonform. Da der Amixon Kontinuierlich-Mischer zugleich auch ein Präzisions-Chargenmischer ist, kann die Abgleichphase der Dosierorgane zu 100 Prozent korrigiert werden.

Bei Produktionsstart ist die Austragsvorrichtung des Mischers geschlossen. Alle gravimetrisch arbeitenden Dosier­organe werden gleichzeitig gestartet und schwingen sich automatisch aufeinander ein. Der Füllgrad steigt kontinuierlich an, wobei der Mischerantrieb bei halber Füllmenge startet. Das Austragsorgan öffnet langsam, nachdem der Füllgrad etwa 80 Prozent des Nutzinhaltes beträgt, und die Dosierströme werden bis zum maximalen Massenstrom gesteigert. Ist die Produktionskampagne zu Ende, verzögern die Dosierorgane sukzessive den Massenstrom, schalten gleichzeitig aus und verschließen. Der Mischer entleert sich bis zum letzten Rest. Auf diese Weise wird jedes Gramm der eingesetzten Komponenten zu einer verkaufsfähigen Ware. Kleinere Dosierschwankungen kann der Mischer gut kompensieren. Clevercut-Inspektionstüren ermöglichen auch hier die Revision und Reinigung.

Bildergalerie

  • Der Kontinuierlich-Mischer von Amixon mit vier gravimetrisch arbeitenden Dosiersystemen. Der Mischer ruht auf Wägezellen; Einfüllstutzen und Austragsstutzen sind mit flexiblen Manschetten versehen.

    Der Kontinuierlich-Mischer von Amixon mit vier gravimetrisch arbeitenden Dosiersystemen. Der Mischer ruht auf Wägezellen; Einfüllstutzen und Austragsstutzen sind mit flexiblen Manschetten versehen.

    Bild: Amixon

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