Helium wird üblicherweise über eine kryogene Trennung aus Erdgas gewonnen. Das Verfahren von Linde und BASF kommt ohne kryogene Bedingungen aus und ermöglicht damit den Zugriff auf eine neue Heliumquelle.
Bei dem neuen Verfahren handelt es sich um einen zweistufigen Membranprozess. Dieser basiert auf der Hiselect-Membrantechnologie von Evonik, einer vorgeschalteten Adsorptionsanlage von BASF, der integrierten Sauergasreinigungstechnologie Oase von BASF und einer Helium-Druckwechseladsorptionsanlage von Linde.
Prozessablauf im Detail
Die zwei Stufen der Hiselect-Membrane reichern das Helium an und stellen den CO2-Gehalt entsprechend der Spezifikationen für den Pipeline-Transport ein. In der Druckwechseladsorptionsanlage von Linde wird das angereicherte Helium dann hochrein (99,999 Prozent) gewonnen, die Sauergasreinigungstechnologie Oase entfernt das CO2 selektiv aus einer internen Rückführungsleitung ohne Helium- oder Methanverluste. Die Adsorptionsanlage von BASF, bei der Durasorb zum Einsatz kommt, entfernt schwere Kohlenwasserstoffe und Wasser, um den zum Transport erforderlichen Taupunkt sicherzustellen, flüssige Kohlenwasserstoffe als wertvolles Nebenprodukt zu gewinnen und eine hohe Membrantrennleistung zu gewährleisten.
Durch die Kombination all dieser Technologien sollen sich zusätzliche Wertströme aus dem Gasaufbereitungsprozess erzeugen lassen. Projekte, die dieses Konzept verfolgen, können laut Linde und BASF mehr Einnahmen generieren und letztlich zu einem hohen ROI und einer kurzen Amortisationszeit führen.
Linde und BASF stellen das Verfahren vom 17. bis 19. September 2019 auf der Gastech-Konferenz in Houston (Texas) vor.