In zwei Ausführungen Industrieroboter mit neuer Kinematik

HORST600 ist ein modularer Kleinroboter für Anwendungen in Pharmaunternehmen, Laboren, Medizintechnik und der Industrie.

Bild: Fruitcore Robotics
02.06.2020

Mit Horst900 hat Fruitcore Robotics vor zwei Jahren seine Roboterlinie mit neuartiger Kinematik auf den Weg gebracht. Nun bekommt er auf einen Schlag gleich zwei Brüder: Der kleinere, schnelle und präzise Horst600 und der größere und stärkere Horst1400 erweitern die Produktfamilie.

Mit den beiden neuen Familienmitgliedern Horst600 und Horst1400 stellt Fruitcore Robotics je einen Industrieroboter unterhalb und oberhalb des bewährten Horst900 vor. Alle Modelle sind einfach bedienbar und bieten laut Hersteller ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die beiden neuen Familienmitglieder bauen auf der Horst-Technologie auf, sind Made in Germany und werden als Komplettpaket geliefert. Mit der Software HorstFX und der Bedieneinheit HorstPanel sind sie intuitiv programmierbar. Die Anbindung an andere Maschinen erfolgt über die vollständige Sicherheitssteuerung HorstControl. Auch der Aufbau zeigt die Familienähnlichkeit. Doch wie die meisten Brüder besitzen sie ganz unterschiedliche Eigenschaften und Stärken.

Horst600: klein und schnell

Mit Horst600 erweitert Fruitcore Robotics seine Produktfamilie um einen modularen Kleinroboter. Der kleinste Horst ist vor allem für Anwendungen auf geringem Raum geeignet und lässt sich für noch mehr Flexibilität beim Einsatz auch an der Wand oder Decke montieren. Mit einer Aufstellfläche von 382 x 200 Millimetern und einer Reichweite von 578 Millimetern kann Horst600 Traglasten von bis zu drei Kilogramm schnell und präzise mit einer Wiederholgenauigkeit von ± 0,05 Millimetern bewegen.

Den Industrieroboter gibt es in zwei unterschiedlichen Ausführungen: Horst600 kommt im industriellen Umfeld zum Einsatz, etwa in der Metallverarbeitung, in der Logistik oder in der Kunststoffbranche. Typische Aufgaben sind beispielsweise Pick-&-Place-Anwendungen, Palettieren oder das Be- und Entladen von Maschinen.

Die Version Horst600 lab, was für „laboratory“ steht, ist speziell für Labore, Pharma- und Chemieunternehmen konzipiert. Neben einem hierfür passenden Design ist dieser Industrieroboter auf die Schnittstellenanforderungen der Branche angepasst und kann mit einem entsprechenden Greifer ausgestattet werden. Spezielle Features und Module erlauben zudem die einfache Handhabung von Reagenzgläsern oder Proben.

Um den Anforderungen der unterschiedlichen Einsatzfelder gerecht zu werden, gibt es beide Versionen von Horst600 in zwei Leistungsklassen: der Variante „fast“ für Anwendungen, bei denen die Taktzeit ausschlaggebend ist, und als „strong“, wenn es auf die Traglast ankommt.

Durch eine neue Fertigungstechnologie ist die bewegte Masse von Horst600 sehr gering. Der leistungsfähige Kleinroboter wiegt knapp 20 Kilogramm. Deshalb besitzt er eine andere Kinematik als die größeren Baureihen. Ermöglicht die Viergelenkkette bei seinen großen Brüdern deutliche Steifigkeitsvorteile und erlaubt den Einsatz kleinerer Motoren und Getriebe, sind die Pluspunkte dieses kinematischen Konzepts bei kleinerer Baugröße nicht erforderlich und kommen darum nicht zur Anwendung.

Die Ingenieure von Fruitcore Robotics legten bei Horst600 mehr Gewicht auf eine kompakte Bauweise. Sie erlaubt optimale Beweglichkeit in einem möglichst großen Arbeitsraum. Der wie bei den großen Brüdern modular aufgebaute Roboterarm ist vergleichsweise leicht und kann schnell gewartet oder repariert werden.

Ebenfalls eingesetzt wird die von Fruitcore Robotics entwickelte Encodertechnik, die in Verbindung mit dem hochwertigen Antriebssystem für Genauigkeit sorgt. Mit Horst600 stattet Fruitcore Robotics zudem den ersten Roboter optional mit dem Play-Back-Verfahren aus. Damit kann der Bediener den Roboter auch per Hand führen, was die Programmierung noch weiter vereinfacht.

Horst1400: für große Traglast und Reichweite

Am oberen Ende der Leistungsskala stellt Fruitcore Robotics seinen zweiten neuen Roboter vor: Horst1400. Er ist für Aufgaben in der Logistik sowie der metall- oder kunststoffverarbeitenden Industrie konzipiert, die große Traglast und Reichweite erfordern oder kurze Taktzeiten vorgeben.

Der Industrieroboter eignet sich unter anderem zum Kommissionieren sowie zum Be- und Entladen von Maschinen oder Gitterboxen. Der große Horst stemmt Lasten bis zu zehn Kilogramm und hat eine maximale Reichweite von 1.400 Millimetern.

Wie bei seinem kleineren Bruder, dem Horst900, basiert seine Antriebstechnik auf mehreren verschachtelten Viergelenkketten, wodurch die Antriebsleistung der Motoren effizienter genutzt wird. Dadurch ist es möglich, kleinere Elektromotoren und Getriebe zu verbauen und trotzdem dieselbe Qualität und Dynamik zu erreichen wie bei konventionellen Robotern. Der Antrieb durch Viergelenkketten führt insgesamt zu einem geringeren Gewicht und zu niedrigeren Kosten.

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