Vor 23 Jahren kam ich als junger Ingenieur zu Stäubli. In der Roboterentwicklung konnte es mir nicht schnell genug gehen. Man hat Ideen und will diese umsetzen – je schneller, desto besser. Mit dieser Einstellung war ich bei Stäubli gut aufgehoben. Das Schweizer Technologieunternehmen mit den Geschäftsbereichen Textile, Connnectors und Robotics steht für Tradition und Qualität, aber auch für Innovation.
Die Entwicklung der Stericlean-Sechsachser, die erstmals den Robotereinsatz unter aseptischen Umgebungen ermöglichten, ist nur ein Beispiel von vielen für den Erfindergeist des Unternehmens. Weitere Meilensteine waren der one piece woven airbag, dessen Herstellung nur auf den Jacquard-Maschinen von Textile gelang sowie die QMC-Lösungen von Connectors, die den Wechsel tonnenschweren Spritzgießwerkzeuge in weniger Minuten ermöglichen.
Diese Entwicklungen belegen die Innovationskraft des Unternehmens. Kreativität und Expertise waren auch gefragt, als Industrie 4.0 den Weg aus dem Hörsaal in die Praxis antrat. Zuerst verhalten, dann deutlich an Fahrt aufnehmend, verändert die Digitalisierung die Welt der Automation. Heute gibt Industrie 4.0 ein Entwicklungstempo vor, das die Automatisierungsbranche bislang nicht kannte.
Obgleich auf Innovation eingestellt, mussten wir bei
Stäubli die Schlagzahl im Bereich F&E doch massiv erhöhen, um den Ausbau eines Industrie 4.0-kompatiblen Roboterportfolios voranzubringen. Ambitioniertes Ziel war und ist es,
Stäubli als Komplettausrüster für die Automation digital vernetzter Produktionsprozesse aufzustellen. Dabei fokussieren wir auch auf Zukunftsmärkte wie Food, Pharma, Photovoltaik und Medical mit anspruchsvollen Reinraumanforderungen – eine zusätzliche Herausforderung.
Wo stehen wir heute? Mittlerweile zählen AGV, AMR (autonome Mobilroboter) und PowerCobots für die Mensch-Roboter-Kollaboration zu unserem Standardprogramm. Und gerade dem Zusammenspiel dieser Maschinen, die dank uneingeschränkter Flexibilität neue Freiheiten in die Produktion bringen, gehört die Zukunft. Die Digitalisierung bietet nie dagewesene Chancen. Wer in der Lage ist, digital vernetzte Intralogistik- und Produktionskonzepte zeitnah umzusetzen, wird mit Flexibilität und Produktivität in neuer Dimension belohnt.
Um Produzenten bei dieser Transformation ganzheitlich unterstützen zu können, müssen wir unser Lösungsangebot für die smart factory weiter ausbauen. Allein aus organischem Wachstum heraus ist das nicht immer möglich. Deshalb hat sich Stäubli in den letzten Jahren verstärkt auch zu Firmenzukäufen entschieden. Bestes Beispiel dafür ist die Akquisition des FTS-Herstellers WFT, die uns zum Komplettanbieter machte. Heute kann Stäubli als einer der wenigen Hersteller in der Welt Lösungen sowohl für die Produktions- als auch für die Intralogistik anbieten.
Wie gestalten wir die Zukunft? Wir setzen in allen drei Geschäftsbereichen weiterhin auf eine Kombination aus organischem und anorganischem Wachstum. Um bei der Robotik zu bleiben: Hier stehen neben dem Ausbau unserer Produktpalette Themen wie maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz, intuitive Programmierung, AGV mit höherer Bordintelligenz und dergleichen mehr im Focus.
Die Innovationskraft der Stäubli Gruppe wird unter dem Diktat der digitalen Revolution zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Da Innovation Tradition hat bei Stäubli, sehe ich uns für die reibungslose Umsetzung des Transformationsprozesses im Einklang mit unserer expansiven Wachstumsstrategie gut aufgestellt.