Im Streben nach mehr Nachhaltigkeit entwickelt sich die Stromverteilung von einer traditionellen Top-Bottom-Netzkonfiguration hin zu dezentralen Energiequellen. Neben dem öffentlichen Netz ergänzen Generatoren, Energiespeicher, Windturbinen und Solaranlagen den Energiebedarf. Diese Microgrids garantieren Netzbetreibern, Energieversorgern und Endverbrauchern Flexibilität und Verfügbarkeit der Stromversorgung. Denn nicht nur für kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser, Banken oder Rechenzentren ist die Zuverlässigkeit und Qualität der Netzstromversorgung von hoher Bedeutung, sondern auch in der Industrie spielt dies eine große Rolle.
Die Basis für eine Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist die Integration von Mess- und Überwachungseinrichtungen in die Anlagen. Die Schnittstelle zwischen einem Unternehmen und dem öffentlichen Netz ist entscheidend für ein gut funktionierendes Microgrid. Hier bieten digitale Leistungsschalter nicht nur Schutz für die elektrische Anlage, sondern können auch die verschiedenen Teilnehmer des Microgrids steuern.
Wegweiser in Richtung Nachhaltigkeit
Microgrids sind das greifbare Ergebnis der Netzentwicklung und erhöhen den Bedarf an Automatisierung und Digitalisierung in der Energieverteilung und im industriellen Umfeld. Indem Daten im Rahmen der Digitalisierung auf intelligente Weise genutzt werden, bieten sich viele Chancen im Bereich der Energieeffizienz. Die Konnektivität optimiert den Einsatz dezentraler Energiequellen und erhöht die Leistung der Anlagen. Daten werden zur Senkung von Betriebskosten genutzt – zum Beispiel durch vorausschauende Wartung. Diese erhöht die Betriebszeit einer Anlage um bis zu 20 Prozent und verlängert deren Lebensdauer.
Der Industriesektor nutzt die großen Vorteile der Anbindung an das industrielle Internet der Dinge (IIoT). Geräte und Anlagen werden digital vernetzt. Digitale oder digitalisierte Geräte sind Teil eines digitalen Ökosystems. Dadurch lassen sich Prozesse sowohl auf Geräte als auch auf Systemebene kostengünstig und relativ einfach steuern, verwalten und optimieren. Die Digitalisierung von Anlagen ermöglicht es, zu messen, zu überwachen, zu optimieren, frühzeitig vor Problemen zu warnen und Daten über die Cloud zu generieren.
Digitale Energieverteilungslösungen schaffen auf diese Weise einen Mehrwert für das industrielle Umfeld. Ein Schlüsselelement des intelligentem Energiemanagements ist die Vernetzung von Geräten und Anlagen. Mit ABB Ability bietet ABB eine cloudbasierte Lösung für innovatives, sicheres und zuverlässiges Energiemanagement.
Skalierbare Plattform für jeden Bedarf
Die ABB-Ability-Plattform ermöglicht den Zugriff auf das gesamte digitale Angebot an Geräten, Systemen, Lösungen und Dienstleistungen von ABB sowie von Drittanbietern. Die Cloud-Plattform wurde in Zusammenarbeit mit Microsoft entwickelt, um optimale Leistung, höchste Zuverlässigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
Anwender können damit Daten zur Anlagenleistung abrufen und analysieren sowie Anlagen verwalten, um den Energieverbrauch in Echtzeit zu optimieren, die Gesamteffizienz eines Standorts zu steigern und Betriebskosten zu senken. Auch bei der vorausschauenden Wartung und Instandhaltung unterstützt die Lösung.
Durch den modularen Aufbau kann das System je nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden. Messungen können an mehreren Stellen vorgenommen und bis zu 7 Jahre gespeichert werden. So stehen sie für Analysen zur Sicherung langfristiger Effizienz zur Verfügung, beispielsweise für ein schnelles, effizientes, aktives und automatisiertes Lastmanagement. Die Skalierbarkeit spiegelt sich auch in den verschiedenen Messsystemen wider, die als Lösung eingesetzt werden können. ABB Ability ist nach ISO 50001 zertifiziert.
Der ABB-Ability-Energy- und Asset-Manager (EAM) ist als Software-as-a-Service auf der ABB-Cloud-Plattform verfügbar und ermöglicht die Erfassung und Visualisierung relevanter Informationen und Messungen des elektrischen Verteilungssystem eines Standorts sowie weiterer Versorgungseinrichtungen und verbessert dadurch Leistung, Effizienz und Sicherheit. Das skalierbare und flexible Design gewährleistet die umfassende Datenverfügbarkeit der elektrischen Nieder- und Mittelspannungsverteilung sowie von Wasser-, Gas- und Wärmemengenzählungen.
Integrierte Lösung mit Ekip Com Hub: ABB-Schaltgeräte wie Emax 2, Tmax XT, Ekip UP oder TruONE, die mit dem neuen Ekip Com Hub ausgestattet sind, stellen die Cloudverbindung für die gesamte Schaltanlage her. Dieses spezielle modulare Kommunikationsmodul wird lediglich in eines der Hauptgeräte eingesetzt und mit dem Internet verbunden.
Externe Lösung mit ABB-Ability-Edge-Industrial-Gateway: Das ABB-Ability-Edge-Industrial-Gateway kann auf der DIN-Schiene montiert werden, um Daten lokal oder in der Cloudvariante im gesamten System zu erfassen. Zusätzlich zu den Geräten können auch Sensoren zur Messung von Parametern wie Temperatur, Wasser- oder Gasverbrauch sowohl über analoge als auch digitale Ein-/Ausgänge angeschlossen werden.
Letztlich ermöglicht die ABB-Plattform durch ihre Vielfalt offener Standards ein ganzheitliches Energiemanagement, das Unternehmen auf nachprüfbare Weise dabei unterstützt, nachhaltiger und ressourcenschonender zu wirtschaften.