Mercedes-Benz-Direct-Chat Interne ChatGPT-Anwendung von Mercedes

Der Mercedes-Benz-Direct-Chat soll den Mitarbeitern einiges an Arbeit abnehmen.

Bild: Mercedes-Benz
15.11.2023

Künstliche Intelligenz (KI) soll Arbeitsalltag für Mitarbeitende erleichtern und Effizienz steigern. Mercedes-Benz-Direct-Chat ermöglicht Nutzung von generativer KI in sicherer Umgebung. Der Rollout startet ab sofort und wird für einen Großteil der Belegschaft bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Mercedes-Benz führt für seine Beschäftigten eine interne Web-Applikation ein: den Mercedes‑Benz-Direct-Chat. Dieser nutzt die ChatGPT-Technologie von OpenAI über den Microsoft-Azure-OpenAI-Service. Dahinter verbirgt sich ein Textgenerator, der dank maschineller Lernverfahren und natürlicher Sprachverarbeitung in wenigen Sekunden präzise und kontextbezogene Antworten liefert.

Der intuitive und benutzerfreundliche Mercedes‑Benz-Direct-Chat kann beispielsweise beim Erstellen von E‑Mails, Berichten, Dokumentationen und anderen Arbeitsunterlagen helfen. Des Weiteren lassen sich auch längere Texte zusammenfassen. Die Web-Applikation wird zunächst in Englisch und Deutsch verfügbar sein.

Digitale Transformation beschleunigen

Anwendungen auf Basis von generativer Künstlicher Intelligenz versprechen, Prozesse und Aufgaben vor allem in der Verwaltung zu verschlanken und wertvolle Zeit zu sparen. Mercedes‑Benz erwartet sich davon signifikante Effizienzsteigerungen. Die Integration dieser neuen Technologie in den Arbeitsalltag soll außerdem dabei helfen, fortwährend bessere Lösungen für die Kunden anzubieten.

Jan Brecht, Chief Information Officer (CIO) der Mercedes‑Benz Group: „KI ist ein Beschleuniger der digitalen Transformation. Deshalb sollen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten, mit dieser wegweisenden Technologie zu arbeiten und eigene Erfahrungen in einer geschützten Umgebung zu sammeln. Die Einführung von Mercedes‑Benz-Direct-Chat basierend auf Microsoft Azure OpenAI Service markiert einen bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg zu einem digitalen Unternehmen und in eine noch effizientere Zukunft.“

Schon bis Jahresende wird ein Großteil der Belegschaft die Anwendung nutzen können. In gesicherter Umgebung können sich die Mitarbeitenden mit den Möglichkeiten von generativer KI vertraut machen und deren Chancen und Risiken kennenlernen. Dafür wurden eigens Nutzungsbedingungen erstellt. Zum Beispiel müssen die erstellten Texte auf Richtigkeit überprüft und gekennzeichnet werden, sofern sie nicht vom Nutzenden wesentlich überarbeitet wurden.

Mercedes-Benz unterstützt Belegschaft durch spezifische Qualifizierungsangebote

Um den Einstieg in Thema und Tool zu erleichtern, stellt Mercedes‑Benz seinen Mitarbeitern verschiedene Trainings zur Verfügung. Diese reichen von komprimierten Einstiegskursen bis zu speziellen Lernpfaden.

Damit setzt das Unternehmen konsequent den mit der Qualifizierungsinitiative Turn2Learn (LINK) eingeschlagenen Weg fort und bietet seinen Beschäftigten ein umfassendes Angebot, um selbstbestimmt und flexibel für die bisherige Tätigkeit oder zukünftige Stellenprofile zu lernen. Unter dem Dach von Turn2Learn investiert Mercedes‑Benz bis 2030 weltweit mehr als zwei Milliarden Euro in die Weiterbildung seiner Beschäftigten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Angeboten rund um Digitalisierung und KI.

Sabine Kohleisen, Vorstandsmitglied der Mercedes‑Benz Group, Personal und Arbeitsdirektorin: „Künstliche Intelligenz kann nicht nur wiederkehrende Routineaufgaben übernehmen, sondern auch bei gestalterischen Prozessen unterstützen. Das entlastet und schafft Freiraum für kreative und anspruchsvollere Tätigkeiten. Ich erlebe jeden Tag, dass sich das Mercedes‑Benz Team auf den Wandel einlässt und lernt, die digitalen Möglichkeiten optimal einzusetzen. Damit investiert jede und jeder Einzelne in die eigene Zukunft und eröffnet sich neue berufliche Möglichkeiten. Mit Turn2Learn stellt das Unternehmen die entsprechenden Qualifizierungen für die Beschäftigten zur Verfügung – auch für Mercedes‑Benz-Direct-Chat.“

Mercedes-Benz gewährleistet Datenschutz und -sicherheit

Datenschutz hat für Mercedes‑Benz eine hohe Priorität. Die Nutzung von Mercedes‑Benz-Direct-Chat setzt voraus, dass die relevanten Datenschutzrichtlinien und -vorschriften eingehalten werden. Die Texteingaben der Mitarbeiter werden nicht auf den Servern gespeichert oder für Trainingszwecke der KI verwendet.

Mercedes‑Benz integriert ChatGPT über den Microsoft-Azure-OpenAI-Service und nutzt die groß angelegten generativen KI-Modelle in Kombination mit den Sicherheits-, Datenschutz- und Zuverlässigkeitsfunktionen der Azure Cloud. Die Web-Applikation wird in europäischen Rechenzentren betrieben. Mercedes‑Benz hat jederzeit die Hoheit über die IT-Prozesse im Hintergrund.

Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes‑Benz Group, Integrität, Governance & Nachhaltigkeit: „Die Frage ist nicht, ob Künstliche Intelligenz genutzt wird – sondern wie. Mit Mercedes‑Benz-Direct-Chat stellen wir unseren Teams eine innovative Lösung zur Verfügung, die für einen chancenorientierten und gleichzeitig verantwortungsvollen Einsatz von KI steht. Unsere KI-Prinzipien und Datenschutz haben wir bei der Entwicklung von Beginn an integriert. Direct Chat zeigt: Wenn wir Zukunftstechnologien interdisziplinär anpacken, die Chancen nutzen und dabei die Risiken im Blick behalten, können wir die Transformation von Mercedes‑Benz erfolgreich gestalten.“

Mercedes-Benz-Direct-Chat im Einklang mit den Mercedes-Benz KI-Prinzipien

Die Integration von Azure OpenAI Service in die interne Anwendung erfolgt bei Mercedes‑Benz im Einklang mit den KI-Prinzipien des Unternehmens. Das Unternehmen hat die rechtlichen und ethischen Aspekte bei der Entwicklung und Nutzung von KI von Anfang an mit im Blick und klare Leitsätze festgelegt. „Verantwortungsvoller Einsatz“, „Erklärbarkeit“, „Schutz der Privatsphäre“ sowie „Sicherheit und Zuverlässigkeit“ sind die vier Grundsätze, nach denen Mercedes-Benz KI entwickelt und einsetzt.

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