Die Erfindung des Fließbandes hat es möglich gemacht, riesige Stückzahlen identischer Produkte zu kleinen Preisen zu produzieren. Heute geht der Trend hingegen zu individualisierten Produkten, auch in der blechverarbeitenden Industrie. Doch wirtschaftlich funktioniert diese Kleinserienfertigung mit ihren häufigen Produktwechseln nur dann, wenn Maschinen und Anlagen miteinander vernetzt sind und barrierefrei mit Mitarbeitern kommunizieren.
„Wir wollen einen Teil zum reibungslosen Informationsaustausch zwischen Geräten, Systemen und Menschen beitragen, der in der Industrie-4.0-Ära immer wichtiger wird,“ erklärt Christina Leibinger, Geschäftsführerin von Paul Leibinger. Mit den industriellen Tintenstrahldruckern des Unternehmens können Betriebe Blechteile berührungslos mit fliegenden Tintentropfen kennzeichnen – unter anderem mit Chargennummer, LOT-Nummer, Typenbezeichnung, Firmenlogo und 2D-Code.
„Wir investieren viel Energie, damit sich unsere Drucker flexibel in Produktionsumgebungen einbinden und ohne lange Einarbeitungszeit bedienen lassen“, fährt Christina Leibinger fort. „Das soll Betrieben der blechverarbeitenden Industrie den Einstieg ins Industrie-4.0-Zeitalter vereinfachen.“
What you see is what you get
Modelle wie der JET3up, der auf der Euroblech 2018 zu sehen ist, verfügen über ein 10,4 Zoll großes Touch-Screen-Farbdisplay mit einer Windows-basierten Oberfläche – eine Oberfläche, die Mitarbeitern vom PC vertraut ist. In Kombination mit leicht verständlichen Piktogrammen soll sich das Gerät damit instinktiv wie ein Smartphone bedienen lassen; ob mit dem Finger, einem Kugelschreiber, einer Maus oder Tastatur.
Für eine weitere Vereinfachung der Bedienung folgt die Darstellung im integrierten Font- und Grafikeditor dem sogenannten What-you-see-is-what-you-get-Prinzip (WYSIWG-Prinzip). Das heißt, das Druckbild auf dem Produkt entspricht eins zu eins der digitalen Darstellung. Das macht zeit- und nervenraubende Platzierungsexperimente überflüssig.
Beschleunigend wirken zudem Drag-and-Drop-Funktionen, illustrierte Bedienerhinweise und die Möglichkeit, die Benutzeroberfläche individuell zu gestalten. „Kundenfeedbacks zeigen uns, dass diese unkomplizierte Bedienbarkeit der Drucker bei Mitarbeitern für schnelle Erfolgserlebnisse und hohe Motivation sorgt“, sagt Leibinger. „Das unterstützt Betriebe dabei, Produktivitätspotentiale voll auszuschöpfen.“
CIJ-Drucker als starkes Glied in Smart Factories
Continuous-Inkjet-Drucker (CIJ-Drucker) von Leibinger lassen sich zudem schnell in Produktions-Infrastrukturen integrieren. Das Unternehmen stattet die Kennzeichnungssysteme von vornherein mit Schnittstellen aus, die Kunden oftmals erst hinzukaufen müssten.
Das bestätigt auch Beyerdynamic, ein Hersteller von Mikrofonen und Kopfhörern aus Heilbronn, der die Drucker für die Bauteilkennzeichnung nutzt. Die Datenkommunikation in beide Richtungen sei einer der Hauptgründe gewesen, sich für Leibinger zu entscheiden, sagt Ahmet Cakir, Verfahrenstechniker bei Beyerdynamic. „Dieses Feature konnten wir auch bei Konkurrenzprodukten finden, jedoch mit Aufpreis. Dieser Drucker hat das beste Preis-Leistungsverhältnis, das wir am Markt finden konnten.“
Der JET3up verfügt über einen Produktsensor-Eingang (PNP/NPN 24V), einen Inkrementalgebereingang (TTL 5V, HTL 24V, RS422 5V), acht digitale Ausgänge, zehn digitale Eingänge, zwölf weitere Eingänge mit festgelegten Sonderfunktionen, serielle Schnittstellen (RS232 bis 115.200 baud) sowie einen USB- und Ethernet-Anschluss. „Diese Schnittstellenvielfalt macht die Drucker zu einem starken Glied in Automationsketten von Smart Factories“, sagt Leibinger.
Auf der Euroblech zu sehen sind außerdem Modelle aus den Produktlinien Entry Line (JET One), Basic Line (JET2neo, JET2neoS), Universal Line (JET3up, JET3upMI, JET3upPI) und High Speed Line (JET Rapid).