Überträgt eine App Daten ungesichert oder schwach verschlüsselt, fangen Hacker diese Informationen ab. Angreifer nutzen die Programme als Einfallstor. Sie schleusen Viren, Trojaner oder Erpresser-Software ins Firmennetz ein. Die deutschen Netzbetreiber meldeten vergangenes Jahr 15 Millionen Infektionen durch Schadsoftware an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Die Telekom unterstützt Geschäftskunden mit einem neuen Service bei der Abwehr von Angriffen auf Handys und Tablets. Das Angebot Appvisory Secure App Check prüft Anwendungen automatisch auf Sicherheit und Datenschutz. Eine durch künstliche Intelligenz (KI) gestützte Technologie scannt Apps vor und nach der Installation auf Schwachstellen.
App-Check schützt vor Infektion im Firmennetz
Der Service erkennt schadhafte Apps bevor sie aufs Gerät und damit ins Firmennetz kommen. Unternehmen finden so schneller Sicherheitslücken. Sie senken auch das Risiko, gegen interne Regelungen oder die Datenschutz-Grundverordnung (EUDSGVO) zu verstoßen. Dies gilt sowohl für Programme aus öffentlichen App-Stores als auch für Firmen interne und selbstentwickelte Anwendungen. Nach abgeschlossener Analyse informiert die Technik, wie der Kunde App-Löcher stopft. Er berät auch, wie sich die App künftig besser schützen lässt.
KI unterstützt Cyberabwehr in Echtzeit
Klaus Werner, Geschäftsführer im Bereich Telekom Geschäftskunden, sagt: „Die Sicherheit mobiler Arbeitsplätze erlaubt keine Pause. Per Hand lässt sich die App-Landschaft auf Dienstgeräten nicht mehr rechtzeitig patchen. Wir setzen daher auf KI-gestützte Lösungen wie Appvisory, um unsere Kunden in Echtzeit bei der Cyberabwehr zu unterstützen.“ Appvisory-CEO Sebastian Wolters sagt: „Appvisory gehört jetzt zum Portfolio der Telekom. Geschäftskunden können den Service schnell und unkompliziert nutzen. Gemeinsam machen wir mobiles Arbeiten sicherer.“
Nach erfolgreicher App-Installation ist für den neuen Service nicht Dienstschluss: Er überwacht die App kontinuierlich weiter. Der Service warnt den Kunden, wenn er ein gefährliches Update herunterladen will. Er kann den Download dann unterdrücken. Umgekehrt ordnet die Lösung auch Updates an, wenn für eine Sicherheitslücke ein Patch bereitsteht.
Diensthandy ist lukratives Angriffsziel: Geld, Kundendaten, Patente
Mobile Dienstgeräte sind immer öfter Ziel von Cyber-Angriffen. Nach Studien waren bereits 2020 ein Drittel der Unternehmen weltweit betroffen. Mobile Dienstgeräte sind immer öfter Ziel von Cyber-Angriffen. Nach Studien waren bereits 2020 ein Drittel der Unternehmen weltweit betroffen. Ein Treiber dieser Entwicklung ist das Home-Office. Seit Covid arbeiten mehr Menschen mit ihren Mobilgeräten von zuhause aus.
Bezahl-Apps auf Firmen-Smartphones sind ein weiter Faktor. Neun von zehn Deutschen haben 2022 mit App bezahlt sagt der Branchenverband Bitkom. Der Lockruf des Handy-Geldes wird in der Hacker-Szene immer lauter: Das BSI rechnet: 2022 waren 69 Prozent aller Spam-Mails Betrugs- oder Phishing-Attacken. In neun von zehn Fällen hatten es die Angreifer auf Bankgeschäfte abgesehen.
Nach Bitkom-Angaben zielte 2022 fast jeder zweite Angriff auf Kundendaten von Unternehmen. Bei jeder dritten Attacke ging es um Cloud-Zugangsdaten. Jedes vierte Unternehmen meldete den Verlust kritischer Business-Informationen wie Marktanalysen sowie Daten von Beschäftigten. Jeder fünfte Hacker jagte Patente.