Machine Vision für Jedermann Komplexe Muster einfach erkennen

Die moderne Fertigung kommt ohne die industrielle Bildverarbeitung nicht aus.

30.10.2019

Die moderne, flexible Fertigung kommt ohne die industrielle Bildverarbeitung nicht aus. Mustererkennung, Qualitätskontrolle & Co. erledigt leistungsfähige Software durch die Analyse von Kamerabildern. Steht eine übersichtliche und einfache Benutzeroberfläche zur Verfügung, dann kann der Nutzer auch ohne spezielle Vorkenntnisse Vision-Applikationen einrichten und bedienen.

Machine-Vision-Lösungen – ein Buch mit sieben Siegeln, das immer nur von Experten angegangen werden kann? Das muss nicht sein. Balluff zeigt mit seiner neuen Bedienoberfläche BVS-Cockpit, dass das Gros der Aufgaben auch einfacher zu lösen ist. Sie gibt den Benutzern größtmögliche Unterstützung und Hilfe bei der Entwicklung von Inspektionsprogrammen und beim Prüfprozess selbst an die Hand. Ausgesprochene Bildverarbeitungsexperten sind nur noch bei ganz kniffligen Aufgaben gefragt.

Die Nutzer können ortsunabhängig über das gesamte Netzwerk mit einem gängigen Webbrowser auf die Benutzeroberfläche und die einzelnen Machine-Vision-Applikationen zugreifen. Für Ordnung bei Mehrfachzugriffen und die entsprechenden Rechte sorgt ein abgestuftes Benutzermanagement. Automatisch lassen sich nach jedem Inspektionsdurchlauf alle Testergebnisse und nach Bedarf auch Bilder auf einem Server (FTP, FTPS, Verzeichnis) abspeichern.

Es ist alles an Bord

Dank der Struktur des Systems können der Funktionsumfang und die direkten Bildverarbeitungsaufgaben einfach realisieren werden. Über den Webzugriff hat der Benutzer automatisch immer die richtige Softwareversion und Handbuchunterlagen dabei.

Besonders am Anfang oder bei neuen Funktionen hilft die integrierte Onlinehilfe, die bei Bedarf auch ausgeschaltet werden kann, über erste Klippen hinweg. Die im Webbrowser erscheinende Oberfläche folgt klaren Strukturen. Dem Nutzer werden nur noch die für seine aktuelle Aufgabe relevanten Informationen gezeigt.

Weitere Parameter „schlummern“ dann noch in den Tiefen der Software, bis sie gebraucht werden. Für ein zusätzliches Plus an Übersichtlichkeit sorgt die Beschränkung auf drei Menüebenen ohne verschachtelte Untermenüs.

Im sogenannten Monitormodus erfolgt die Anpassung an die „Außenwelt“ (Feldbus, IO, Systemzeit). Hier kann der Anwender auch die gewünschten Inspektionsprogramme auswählen und ausführen. Die Ergebnisse werden dann definiert über bestimmte Ausgänge weitergegeben oder über Ergebnispakete der SPS oder einem Steuerungsrechner zugeleitet. Parallel zum aktuellen Inspektionsdurchlauf kann die Historie eingesehen werden.

Möchte der Nutzer Inspektionsprogramme erstellen oder verändern, muss er nur in den Konfigurationsmodus wechseln, um Analysewerkzeuge aus einem Werkzeugkasten auszuwählen, sequentiell anzuordnen, die Parameter zu definieren und bei Bedarf auch Kontrolltoleranzen festzulegen. Außerdem kann er hier die wichtigen Zwischenergebnisse für den Monitormodus auswählen.

Bei einigen Tools kommen auch sogenannte Wizards (Assistenten) zum Einsatz, die anhand von Objekten eine Parametrierung automatisch vornehmen. Hier führt die Oberfläche schrittweise durch die Parameterdefinition, Suchregionen werden festgelegt und eventuell Gut- und Schlechtbeispiele eintrainiert. Die Software ermittelt daraus optimale Parametereinstellungen, die anschließend aber auch noch angepasst werden können.

Im Statistikmodus, der zum Beispiel parallel zur Inspektion aufgerufen werden kann, erhält der Anwender wichtige Einblicke in die Produktionsqualität. Gesamtstatistikwerte sowie einzelne Parameterverläufe werden zeitlich und statistisch aufbereitet und in Form von Histogrammen dargestellt, ohne die Performance der laufenden Inspektion zu beeinflussen. Mit nur einem Klick lässt sich so auch von einem Diagrammpunkt auf die dazugehörige Inspektionsanzeige im Monitormodus wechseln.

Unterschiedliche Plattformen

Der besondere Clou: Mit der skalierbaren Lösung lassen sich unterschiedliche Geräteplattformen aus dem Balluff-
Vision-Portfolio nutzen und so Synergieeffekte generieren. So muss sich der Anwender bei unterschiedlichen Vision-Elementen innerhalb einer Prozesskette etwa zur Rückverfolgung oder Sicherung der Produktqualität dank des einheitlichen, immer gleich gestalteten Bedienkonzeptes nicht mehr umstellen.

Setzt der Anwender zum Beispiel die SmartCamera ein, bekommt er ein hoch flexibles Werkzeug an die Hand. Er kann entscheiden, welche Daten in welchen Formaten zur Smart­Camera geschickt oder nach jeder Inspektion an die Steuerung übertragen werden.

Er kann auch festlegen, über welche Netzwerke die Daten zu transportieren sind. In der Regel basiert seine Entscheidung auf der anfallenden Datenmenge: Während normale Prozessdaten nur eine geringe Größe haben, liegen die Bild- und Reportdaten für den Qualitätsnachweis, die nach jedem Inspektionszyklus generiert werden, in der Regel über der MByte-Grenze.

Im Gegensatz zu Geräten anderer Hersteller, die zumeist nur auf eine einzelne Busschnittstelle setzen, ist die SmartCamera von Balluff mit einer Gigabit-Ethernet- und einer 100-Mbit-Profinet-Schnittstelle ausgestattet. Dies bietet einen besonderen Vorteil: Ein Mausklick in der Geräteeinstellung genügt und große Berichts- und Bilddaten werden automatisch über die schnelle Schnittstelle auf einen Speicherserver geleitet und belasten somit das Profinet-Netzwerk nicht. Alle Daten wie gewohnt über die Standard Profinet-Schnittstelle zu schicken, ist aber natürlich auch weiterhin möglich.

Bildergalerie

  • Die SmartCamera von Balluff lässt sich mittels der Bediensoftware BVS-Cockpit intuitiv bedienen. Bildverarbeitungsexperten sind nur noch bei kniffligen Aufgaben gefragt.

    Die SmartCamera von Balluff lässt sich mittels der Bediensoftware BVS-Cockpit intuitiv bedienen. Bildverarbeitungsexperten sind nur noch bei kniffligen Aufgaben gefragt.

    Bild: Balluff

  • Im Statistikmodus erhält der Anwender wichtige Einblicke in die Produktionsqualität.

    Im Statistikmodus erhält der Anwender wichtige Einblicke in die Produktionsqualität.

    Bild: Balluff

  • Auch im Konfigurationsmodus: Mit Wizards (Assistenten) können gleichbleibende Bereiche am Objekt markiert werden.

    Auch im Konfigurationsmodus: Mit Wizards (Assistenten) können gleichbleibende Bereiche am Objekt markiert werden.

    Bild: Balluff

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