Leoni stellt nach einem soliden zweiten Quartal unerwartet eine rückläufige Gewinnentwicklung im dritten Quartal fest. In diesem Zeitraum fällt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit etwa 30 Millionen Euro deutlich schwächer aus als angenommen. Grund sind überraschend starke Belastungen im Bordnetz-Segment vor allem im September; hier führten beschleunigte Hochläufe komplexer Projekte in Verbindung mit unerwartet angehobenen Stückzahlen zu vermehrten Aufwendungen und einer verminderten Effizienz. Dazu kam die vorzeitige Beendigung margenstarker Projekte. Außerdem greifen die im Rahmen der weiteren Globalisierung eingeleiteten Strukturmaßnahmen noch nicht wie vorgesehen. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zeigte dagegen per saldo im 3. Quartal eine erwartungskonforme Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis.
Für das vierte Quartal ist davon auszugehen, dass die schwächere Performance im Bordnetz-Segment das Ergebnis weiterhin belasten wird. Leoni geht deshalb jetzt davon aus, das für das Geschäftsjahr 2015 prognostizierte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 200 Millionen Euro nicht zu erreichen. Der Konzernumsatz wird sich unverändert mindestens auf dem Niveau von 4,3 Milliarden Euro bewegen.
Leoni hält auch seine für das Jahr 2016 ausgegebenen Ziele nicht aufrecht. Zwar wird das Unternehmen die Steigerung der Profitabilität mit oberster Priorität vorantreiben – doch werden sich die oben genannten negativen Effekte im Bordnetz-Segment auch im kommenden Geschäftsjahr ergebnisbelastend auswirken. Verstärkt wird dies durch nunmehr erwartete Umsatzeinbußen und daraus resultierende fehlende Deckungsbeiträge: Die Geschäftsaussichten des Unternehmens werden durch verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen in China und Russland getrübt, die voraussichtlich zu Nachfragereduzierungen führen; auch das US-Geschäft mit der Nutzfahrzeugindustrie sowie das Umsatzvolumen einzelner Kunden werden sich wahrscheinlich nicht auf dem bislang geplanten Niveau bewegen. Leoni senkt deshalb seine Umsatzprognose für 2016 von zuletzt 4,8 Milliarden Euro auf nunmehr rund 4,6 Milliarden Euro; die bisherige Zielsetzung einer EBIT-Marge von 7 Prozent wird deutlich unterschritten.