Additive Fertigung liegt im Trend. Doch dieses Exponat war weder auf der Euromold zu sehen, noch wird es auf der Formnext (17.-20.11 in Frankfurt/Main) ausgestellt: Ein Lexus aus recyclebarer Pappe. Dabei kann das Verfahren, in dem das Modell in Originalgröße hergestellt wurde, durchaus eine Alternative zu Druckverfahren werden, zumindest wenn es in erster Linie um die räumliche Abbildung und weniger um die Funktionalität geht.
Der Autobauer setzte bei seinem Recycling-Lexus auf ein Laserverfahren, mit dem das Ausgangsmaterial, 10 mm starke Pappscheiben, exakt zugeschnitten werden kann. Das gesamte Fahrzeug wurde dann aus 1700 Schichten zusammengesetzt. Dabei verwendeten die Fertiger, das britische Start-up Scales and Models, ganz normalen Holzleim. Auch Lenkrad, Sitze und Reifen sind aus Karton, ebenso die beweglichen Türen. So richtig industrietauglich ist das Verfahren bislang noch nicht: Alle Schichten mussten passgenau von Hand verleimt werden – ein extrem hoher manueller Aufwand.
Ein wenig Stütze hat das Origami-Auto dann doch erhalten: Die Pappe ruht auf einem Metallrahmen aus Stahl und Aluminium. Denn der Lexus sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch fahren können. Dafür wurde ein Elektroantrieb integriert. Und der Effekte wegen auch eine elektrische Beleuchtung. Wie der 3D-Modellwagen erstellt wurde und sich im freien Gelände bewegt, ist auf YouTube zu sehen. Zum Glück machte der englische Regen gerade Pause. Nicht nur wegen der fehlenden Scheibenwischer...