Sicher hoch hinaus Lösungen zur sichern Fassaden- und Brückenwartung

Der Porsche Design Tower in Stuttgart ist 90 m hoch und benötigt durch sein spezielles Design eine maßgeschneiderte Lösung zur Fassadenbefahrung und Gebäudeinstandhaltung.

Bild: Alimak
01.02.2023

Wer Wolkenkratzer warten und reinigen möchte, muss schwindelfrei sein – und er braucht die innovativen, maßgeschneiderten Fassadenzugangssysteme von Manntech. Bei den elektrischen Leitungen verlässt sich das Unternehmen auf Lapp.

Das ist der Gipfel: Vom Stuttgarter Pragsattel hat man einen spektakulären Blick auf das Neckartal. Noch besser wird die Aussicht in einem der oberen 25 Stockwerke des 90 Meter hohen Porsche Design Tower. Das Wahrzeichen auf dem Pragsattel beherbergt Büros, Restaurants, ein Hotel und eine Bar. Optisch unterbrochen wird die Glasfront im zehnten Stockwerk von einer Terrasse. Dieser architektonische Kniff ist allerdings eine Herausforderung für das Wartungspersonal. Eine herkömmliche Arbeitsbühne, die vom Dach heruntergelassen wird, würde auf der Terrasse aufsetzen und die unteren Stockwerke nicht erreichen.

Maßgeschneiderte Lösungen für den Weltmarkt

Die Lösung: eine stationäre Gebäudewartungseinheit mit einem Doppelteleskopausleger und einem Führungsseilsystem, das auf dem Dach des Gebäudes verankert ist. So können die Fassaden des oberen und unteren Gebäudeteils getrennt erreicht werden. Entwickelt und gebaut wurde die raffinierte Konstruktion von Manntech. Das Unternehmen wurde 1953 von Mannesmann gegründet und ist Spezialist für hochwertige und maßgeschneiderte Lösungen zur Fassadenbefahrung und Gebäudeinstandhaltung.

Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo Standardsysteme nicht funktionieren, etwa bei höhenversetzten Konstruktionen, Fassaden mit zahlreichen Vor- und Rücksprüngen oder bei schrägen oder asphärischen Dächern. Die Produktpalette umfasst unter anderem Fassadenbefahrsysteme, Fassadenlifte, Querverfahrwagen, Leitern, Hubtische, Abseilsysteme, Absturzsicherungssysteme, Gerüste und vieles mehr.

Rund hundert Systeme verlassen jedes Jahr das Manntech-Werk in Mammendorf, Ziele sind Gebäude in aller Welt. Seit 2017 gehört das Unternehmen zur Alimak Group. „Mit unseren Lösungen können Kunden Gebäude kostenoptimal, sicher und unauffällig instand halten, warten und pflegen“, sagt Gerhard Zeitler, Vertriebsleiter bei Manntech. „Wir sind nicht die Größten im Markt, aber wir haben den Anspruch, die Besten zu sein.“

Mehr Sicherheit mit Sensoren

Eine Spezialität ist die Fernwartung und die vorausschauende Wartung. Sensoren melden jederzeit von jedem Ort auf der Welt, wo die Gondel des Fassadenbefahrsystems steht und wie sie sich bewegt. Auch kann der Gebäudereiniger an der Fassade entlangfahren und digital erfassen, wenn er einen Schaden entdeckt. Früher musste er dies auf einem Zettel notieren unter Angabe einer groben Position. Jetzt finden Techniker die Stelle sofort wieder und können die Fassade reparieren.

Bei Stararchitekten wie Norman Foster ist Manntech sehr beliebt, weil die Systeme die Ästhetik des Designs nicht stören. Für das World Trade Center in Abu Dhabi hat das Unternehmen Schienen angefertigt, die auf dem um 55 Grad geneigten Dach angebracht werden können. Die Schienen wurden via Laser vermessen, auf den Millimeter muss hier alles passen, zudem ist eine besondere Kühlung erforderlich. Manntech war der einzige Anbieter, der die Design- und Technikanforderungen des Entwurfs erfüllen konnte. 60 Wochen Entwicklungsarbeit steckten die Ingenieure hinein, alles wurde mit Prototypen getestet. Die Anlage ist mit Sensoren mit Absolutwertgebung ausgerüstet. So ist in jedem Moment die Bewegung der Gondel sichtbar. Das bringt eine deutlich höhere Sicherheit für das Wartungspersonal.

Kabellösungen von Lapp

Die Anlagen müssen auch bei Wind und Wetter und hoher UV-Einstrahlung viele Jahre ohne Ausfälle funktionieren, schließlich hängen davon Menschenleben ab. Auch ist ein Austausch von defekten Komponenten sehr schwierig und mit hohem Aufwand verbunden. Zudem hat jedes Land unterschiedliche Anforderungen und Normen. Als Zulieferer kommen daher nur Partner in Frage, die robuste Qualität und maßgeschneiderte Vielfalt bieten können. Bei den Leitungen setzt Manntech ausschließlich auf Lapp. Ölflex-Kabel, Unitronic-Datenleitungen, diverse Steckverbinder sowie Kabelverschraubungen sind die häufigsten Produkte.

„Wir schätzen eine schnelle Kommunikation“, lobt Richard Horkavy, Leiter Entwicklung bei Manntech. „Unsere Ansprechpartner bei Lapp haben immer ein offenes Ohr und finden schnell eine Lösung, die zu unseren Anforderungen passt.“ Auch erwarte Manntech, dass Zulieferer technologisch vorangingen: „Wir sind offen für Impulse und Neuerungen“, so Horkavy, „vom Lapp Know-how können wir einiges lernen, zum Beispiel bei der effizienten Gestaltung der Lagerabläufe in der Produktion und Montage.“

Keine Löcher ins Weltkulturerbe

Für eine der bekanntesten Brücken der Welt in Australien baut Manntech derzeit eine Wartungs- und Befahranlage. Weil es sich bei der Brücke um ein Weltkulturerbe handelt, darf sie nicht verändert werden. Die Statik erlaubt zudem keine neuen Bohrungen in der Brücke. Die Installation aus zwei motorisierten Portalen, zwei verschiedenen Befahranlagen für insgesamt sechs verfügbare Gestelle, zwei Antriebsdrehgestellen und zwei Materialwagen wird daher auf die Brücke gesetzt und mit 1.400 Spezialbolzen gehalten. Sensoren gewährleisten Sicherheit und Kommunikation.

„In Mammendorf haben wir die Brücke nachgebaut und bei unterschiedlichen Temperaturen und Windstärken getestet“, berichtet Dieter Eichler, Werksleiter bei Manntech. Eine weitere Herausforderung ist die Farbe der Wartungs- und Befahranlage: Sie muss eins zu eins an den Farbton der Brücke angepasst werden. Auch in diesem Projekt kann Manntech die ästhetischen und technischen Anforderungen seines Kunden erfüllen und eine Lösung anbieten, die eine effiziente und sichere Durchführung von Wartungsarbeiten ermöglicht.

Markus Schreiber, Account Manager bei Lapp lobt: „Spannende Projekte wie dieses machen die Zusammenarbeit mit Manntech äußerst reizvoll – für beide Partner.“ Lapp unterstütze mit seinem Know-how und seinen Markenprodukten von ÖlflexLapp bis Hitronic die Umsetzung innovativer und sicherheitstechnisch anspruchsvoller Lösungen. Außerdem lerne Lapp von Manntech viel über zukünftige Anwendungsanforderungen wie Datenerfassung und -übertragung unter schwierigen Bedingungen. Markus Schreiber: „Das ist eine tolle Partnerschaft. Für die Zukunft haben wir uns gemeinsam noch viel vorgenommen.“

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