Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien stärken – diesem Ziel haben sich die Regierungen beider Länder verschrieben. Intensiviert wurden die Bestrebungen durch einen Besuch des indischen Premierministers Narendra Modi mit Angela Merkel im Juli letzten Jahres in Berlin. Denn Indien sei, laut Merkel, als ein Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern ein starker Partner. Die Absichtserklärung, die beide Länder für die Vertiefung ihrer Zusammenarbeit unterschrieben, galt es jetzt in die Tat umzusetzen.
Ein wesentlicher Punkt dieser Erklärung ist die engere Zusammenarbeit in der Forschung und Lehre. Das Thema der Robotik und Automatisierungstechnik ist an den Hochschulen in Indien ein neues und teilweise wenig erforschtes Feld. Vangapandu Venkatanagaraju arbeitet im Auftrag der indischen Regierung, um den Wissenstransfer zwischen indischen und deutschen Ingenieuren herzustellen. Auf der Suche nach Robotern für die Lehre wurde er auf der Automatica auf das kostengünstige Robolink-Baukastensystem des Motion Plastics Spezialisten Igus aufmerksam. So entstand die Idee Universitäten und Colleges mit 80 Roboterarmen im Bereich Automatisierungstechnik auszustatten.
Schnelle Bedienung dank intuitiver Software
Die Hochschulen sollen mit den Roboterarmen lernen wie sich einfache Automatisierungsaufgaben in der Industrie lösen lassen. 40 indische Bildungseinrichtungen erhalten jeweils zwei Roboter: den Robolink DCi mit vier Achsen, integrierter Steuerung und elektrischem Magneten sowie einen Robolink Roboterarm mit vier Achsen und pneumatischem Sauger. Im Rahmen einer Delegiertenreise lernten 24 indische Professoren und Professorinnen die Robolink-Systeme kennen.
Organisiert wurde die Reise von der APS. Das Unternehmen hat sich dem Wissens- und Forschungstransfer im Bereich der Robotik zwischen den Ländern verschrieben. Geschult wurden die Professoren bei einer Veranstaltung im Aachener Digital Capability Center von den Igus Low-Cost Robotics Experten Alexander Mühlens und Kai Schmitz. Dr. Christian Meyer, der Entwickler die Robolink DCi Software von Commonplace Robotics, führte die Dozenten in die Nutzung der intuitiven Software ein.
„Nach zusätzlichen Train the Trainer Webinaren sollen zukünftig die Studenten über ihre geschulten Professoren lernen wie Robolink in industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen kann“, erklärt Meyer. Nach einer kurzen Erläuterung konnten die Professoren bereits einige Bewegungen des Roboters definieren und live ihren Erfolg sehen. Weitere Projekte, zum Beispiel der Einsatz von Low-Cost Robotics in der Textiltechnik, sind bereits gemeinsam mit APS in der Planung.