Während handelsübliche Magnetgreifer oft nur an- oder ausgeschaltet sein können, kann der elektrische MG10 seinen Kraftaufwand je nach Aufgabe und Werkstück dosieren. Bislang brauchten Magnetgreifer Gummi-Aufsätze, um den nötigen Abstand zwischen Magnet und Werkstück zu schaffen.
Diese anzupassen, ist ein langwieriger Prozess, der meist nur ungenaue Ergebnisse zulässt. Vor allem bei der Handhabung von Blechteilen und kleinen Metallelementen wie Schrauben passiert es oft, dass Magnetgreifer mehr als ein Teil erfassen, weil sie zu stark eingestellt sind.
„Herkömmliche Magnetgreifer verursachen viel Aufwand: Jedes Mal, wenn sich Anwendung oder Werkstück ändern, müssen Anwender die Parameter manuell anpassen“, erklärt Enrico Krog Iversen, CEO von OnRobot. „Der MG10 erlaubt Unternehmen, auch in Low-Volume/High-Mix-Produktionen schnell und flexibel zwischen verschiedenen Applikationen zu wechseln. Gerade noch in der Maschinenbeschickung im Einsatz, kann er im nächsten Moment bei der Depalettierung von Blechteilen unterstützen.“
Einsatzpotenziale im Automobilsektor
Gerade bei der Fahrzeugherstellung sind oft unregelmäßig geformte, gestanzte oder gelochte Blech- oder andere Metallteile im Spiel. Bei ihrer Handhabung stoßen Parallel- und Vakuumgreifer an ihre Grenzen: Auf löchrigen Oberflächen lässt sich kein Vakuum erzeugen und komplexe Geometrien bekommt ein Greifer im Klemmgriff nur schwer zu fassen.
Der MG10 kommt damit zurecht: Da er mit mehreren Magneten ausgestattet ist, kann er Werkstücke unterschiedlichster Form, Größe und Gewichtsklasse handhaben. Mit einer Traglast von bis zu 10 kg und einer Greifstärke von 300 N erzeugt er auf kleiner Fläche großen Halt und handhabt auch Objekte mit rauen, unebenen oder perforierten Oberflächen, wie beispielsweise Gitter, zuverlässig. So kommt er für zahlreiche Aufgaben in der Automobilherstellung oder der Luftfahrt in Frage.
Ein Roboter, der damit Blechteile von einem Stapel hebt, um sie in eine Press- oder Biegemaschine einzulegen und nach der Bearbeitung wieder zu entnehmen, ist dabei ein denkbares Einsatzszenario. Auch in der Montage oder dem Materialumschlag kann der MG10 unterstützen, etwa beim Depalettieren von Blechteilen.
Alternative zu pneumatischen Greifern
Um eine sichere Handhabung schwerer Werkstücke zu gewährleisten, verfügt der MG10 über integrierte Sensoren zur Teile- und Grifferkennung. Fällt beispielsweise der Strom aus oder muss der Roboter unerwartet einen Not-Halt einlegen, stellen diese Funktionen sicher, dass er das Werkstück weiter festhält.
Zudem bietet er eine Alternative zu komplexen pneumatischen Greifern. „Im Gegensatz zu pneumatischen Systemen benötigt der elektrisch betriebene MG10 keine externe Luftzufuhr“, so Krog Iversen. „Das bedeutet: keine verschleißanfälligen, wartungsintensiven Schläuche. Unser neuer Greifer ist direkt nach dem Auspacken einsatzbereit – und spart Anwendern damit eine Menge Zeit und Geld.“