Aus Sicht des Maschinenbaus ist dieses Sektorkapitel im Freihandelsvertrag unbedingt notwendig, um Handelshemmnisse für die wichtigste mittelständisch geprägte Industriebranche nachhaltig abzubauen „Es wäre niemandem zu erklären, warum gerade der Maschinenbau als eine Kernindustrie Europas nicht umfänglich von TTIP profitieren soll. Wir fordern die EU-Kommission dazu auf, sich weiterhin für die mittelständische Industrie einzusetzen und an dem geplanten Maschinenbaukapitel festzuhalten“, sagt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA.
Im Maschinenbau behinderten vor allem technische Handelshemmnisse den Export nach Nordamerika, so Brodtmann weiter. In den USA gebe es keinen Binnenmarkt für Maschinen wie in Europa, sondern abweichende technische Regulierungen auf bundesstaatlicher oder sogar lokaler Ebene. Dadurch entstünden beim Export in die USA Zusatzkosten von 5 bis knapp 20 Prozent. Den Unternehmen würde es zum Beispiel helfen, wenn Maschinen beim Export in die USA nicht ein zweites Mal getestet und zugelassen werden müssten, erläutert Brodtmann.
Handelserleichterungen im Maschinenbau sind aus Sicht des VDMA von besonderem Interesse für die europäische Wirtschaft insgesamt. 2014 kamen bereits 13 Prozent aller EU-Exporte in die USA aus dem Maschinenbau. Umgekehrt waren im selben Jahr fast 10 Prozent aller EU-Importe Maschinenbaugüter. Erst kürzlich stellte eine Studie im Auftrag des Europäischen Parlaments heraus, dass gerade in dieser Industrie durch den Abbau technischer Handelsbarrieren große Potenziale freigesetzt werden könnten. Vom 22. bis 26. Februar treffen sich EU und USA in Brüssel zur 12. Verhandlungsrunde über TTIP. Im Rahmen der TTIP-Gespräche verhandeln die EU und die USA eine Reihe von gesonderten Sektorkapiteln wie beispielsweise Chemie-, Automobil- oder Pharmaprodukte.