Taster mit Touch-Sensoren Mehr Hygiene in der Fertigung

Die Touch-Sensoren werden zum einen nicht durch Verschmutzungen beeinträchtigt, zum anderen ist ihr Gehäuse gegen das Eindringen von Reinigungsmitteln geschützt.

Bild: iStock, Veronika111
12.05.2021

Seit Ausbruch der weltweiten Covid-Pandemie wurden in vielen Bereichen die Hygienestandards erhöht, und das Bedürfnis nach Sauberkeit und Schutz steigt. Regelmäßiges Händewäschen gehört dabei an die Tagesordnung. Welche Gefahr jedoch von Oberflächen ausgeht, wird oft unterschätzt. Eine Untersuchung hat beispielsweise nachgewiesen, dass sich das Virus bis zu 72 Stunden auf Oberflächen aus Kunststoff oder Edelstahl hält. Kapazitive Touch-Sensoren können hier das Infektionsrisiko erheblich minimieren.

Kapazitive Sensoren werden häufig in Anwendungen eingesetzt, in denen sehr viele Menschen diese berühren. Ein typisches Beispiel sind Schalter in öffentlichen Verkehrsmitteln. Gegenüber mechanischen Tastern ist der Vorteil elektronischer Touch-Sensoren, dass diese nur kurz und ohne Druck betätigt werden müssen. Dadurch ist der Kontakt zu möglicherweise kontaminierten Oberflächen kürzer, und die berührte Fläche ist erheblich kleiner. Als Folge verringert sich damit auch das Infektionsrisiko.

Kapazitive Sensoren arbeiten mit einem Plattenkondensator, dessen Kapazität sich erhöht, wenn ein leitfähiges Objekt in das Feld eintritt. Aufgrund der hohen Leitfähigkeit der menschlichen Hand reagieren elektronische Taster sehr empfindlich zum Beispiel auf die Betätigung. Selbst eine Betätigung durch einen Handschuh hindurch ist so möglich.

Zahlreiche Einsatzszenarien

Touch-Sensoren spielen auch in der industriellen Fertigung eine Rolle, wo sich mehrere Personen eine Arbeitsstätte teilen. Zum einen wird auch hier durch minimalen Kontakt das Infektionsrisiko deutlich reduziert. Zum anderen werden durch ergonomisches Arbeiten Krankheiten wie Sehnenscheidenentzündungen vorgebeugt, wenn eine sanfte Betätigung des elektronischen Tasters bereits ausreicht. Trotz der hohen Tastempfindlichkeit wird dabei die Funktionsweise nicht durch Störfaktoren, wie Feuchtigkeit oder Verschmutzungen, beeinträchtigt, und ein versehentliches Schalten ist ausgeschlossen.

Ein anderes Einsatzbeispiel sind Krankenhäuser oder Altersheime, in denen Hygiene und Infektionsschutz eine besondere Rolle spielen. Zu den Besonderheiten zählt hier, dass häufig Handschuhe getragen werden. Über die Einstellung der Empfindlichkeit erlauben kapazitive Touch-Sensoren auch die behandschuhte Betätigung, so dass kein direkter Kontakt mit der Haut stattfindet. Darüber hinaus verhindert das abgedichtete Gehäuse das Einnisten von Viren und Bakterien.

Dennoch müssen die Sensoren natürlich regelmäßig gereinigt werden. Hierbei schützt das IP69K-Gehäuse vor dem Eintreten von Flüssigkeiten und aggressiven Reinigungsmitteln. Ein weiterer Vorteil kapazitiver Touch-Sensoren ist, dass diese auch auf dem Boden montiert und mit dem Fuß betätigt werden können. Das erleichtert zum Beispiel gehbehinderten Personen im Rollstuhl oder mit Gehhilfen das Öffnen von Türen und schließt eine Infektion über kontaminierte Klinken aus.

Ergonomie und Hygiene

„Durch kapazitive Sensoren lassen sich viele Handlungen im Alltag vereinfachen und gleichzeitig ergonomisch verbessern“, sagt Daniel Versen, Produktmanager für kapazitive Sensoren bei ifm. Sensoren, die sich im Alltag lange Zeit nur hinter Ceranfeldern auf dem Herd versteckt haben, öffnen heute viele Türen – und das nicht nur im übertragenen Sinne, wie Versen betont: „Unsere neuen Multicolour-Touch-Sensoren werden weltweit erfolgreich für derartige Anwendungen eingesetzt.“

Noch viel interessanter ist es, Maschinen mit diesen Sensoren zu veredeln, um dem Anlagenbediener das Arbeiten angenehmer und ergonomischer zu gestalten. Mit etwas Kreativität lassen sich kapazitive Sensoren hinter Wänden oder sogar Griffen einsetzen. „Egal also, ob man den Sensor sieht oder nicht, in beiden Fällen hat man einen wartungsfeien und langlebigen Sensor. Ganz nach dem Motto: Einbauen und vergessen“, meint Versen.

Kapazitive Touch-Sensoren finden in vielfältigen Bereichen ihre Anwendung. Über IO-Link können die Parameter, wie Schließer/Öffner oder die Ansteuerung in dynamisch, statisch und bistabil flexibel angepasst werden. Über die Auswahl aus sieben verschiedenen Farben kann zudem der Status abgelesen werden. So leuchtet der Sensor zum Beispiel grün, wenn der Zutritt gewährt wird und rot, wenn ein Eintreten nicht erwünscht ist.

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  • Hygiene ist in vielen Anwendungen Pflicht – kapazitive Touch-Sensoren können hierbei helfen.

    Hygiene ist in vielen Anwendungen Pflicht – kapazitive Touch-Sensoren können hierbei helfen.

    Bild: ifm

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