Neben der allgemeinen Steuerung von Prozessen kommt Befehlsgeräten in automatisierten Produktionen eine zentrale Aufgabe zu: Sie müssen dem Bediener alle für die einwandfreie Fertigung aber auch für die Arbeitssicherheit der Mitarbeiter notwendigen Informationen schnell erfassbar kommunizieren. In Notsituationen wird so gewährleistet, dass der Bediener sofort reagieren und die Maschine beziehungsweise Anlage per Knopfdruck abschalten kann. Besonders geeignet für diese Anforderungen sind beleuchtete Betätiger, die Maschinenzustände mithilfe von eindeutigen Farbkennzeichnungen anzeigen. Der Hersteller Schlegel bietet hierfür ein breites Produktangebot an: vom Betätiger mit Außenleuchtring bis hin zur aktiv leuchtenden Not-Halt-Taste.
Statusanzeige per Außenleuchtring
Ein Beispiel hierfür sind die Betätiger mit Außenleucht-
ring der Reihen Rontron-R-Juwel und RX-Juwel. Der schmale, mattweiße Ring umfasst den Betätiger vollständig und kann als Statusanzeige oder zur Illumination eingesetzt werden. Er wird mittels LEDs blau, grün, rot, weiß oder gelb beleuchtet. Alternativ dazu ist der sogenannte geteilte Ring erhältlich, dessen eine Hälfte mit roten LEDs versehen, während die andere Hälfte mit grünen LEDs bestückt ist. Der geteilte Ring ist insbesondere zur eindeutigen und weithin erkennbaren Kennzeichnung zweier verschiedener Schaltzustände geeignet. Beispielsweise lässt sich darüber signalisieren, ob die Anlage ein- oder ausgeschaltet oder ob das jeweilige Produktionsmodul mit der Gesamtanlage verbunden ist. Die Verwendung des Leuchtringes erfordert eine Einbauöffnung von 30,5 mm Durchmesser statt der bei den genannten Baureihen üblichen 22,3 mm. Der Ring entspricht der Schutzart IP65 und wird mit der Nennspannung 24 VAC/DC betrieben.
Aktiv leuchtende Not-Halt-Tasten
Geht es um die Arbeitssicherheit oder darum, Anlagen im Falle von Fehlfunktionen schnell abschalten zu können, sind Not-Halt-Tasten unverzichtbar. Nach bisher gültigen Normen mussten mobile Bedienstationen oder modulare Anlagenteile mit einer Not-Halt-Taste mit dauerhaft rotem Pilzknopf ausgestattet werden. War das Bedienpanel oder das Anlagenteil nicht mit dem Gesamtsystem verbunden, sah die Norm vor, die Not-Halt-Taste abzudecken oder die ganze Einheit wegzuschließen, um eine Fehlbedienung, im Sinne einer versehentlichen Bedienung, der inaktiven Not-Halt-Funktion auszuschließen. 2016 wurde die gültige Norm erweitert und erlaubt seither auch den Einsatz von Not-Halt-Tasten, die den aktiven oder inaktiven Zustand mittels Beleuchtung anzeigen.
Die Entwicklungsabteilung von Schlegel hat für diesen Fall aktiv-beleuchtbare Not-Halt-Tasten entwickelt, die die Vorgaben der DIN EN ISO 13850:2015 erfüllen. Sind die Bedienstation oder die Anlagenteile mit dem Gesamtsystem verbunden, wird der aktive Zustand der Not-Halt-Taste über einen rot leuchtenden Pilzknopf signalisiert. Fehlt die Verbindung, ist der Pilzknopf unbeleuchtet und damit grau beziehungsweise transparent und informiert den Benutzer so über die Inaktivität der Taste.
Der Bediener erkennt anhand der leuchtenden Farbe sofort, ob eine aktive Verbindung besteht. Verwechslungen nach der Außerbetriebnahme der Bedienstation oder des Anlagenteils werden vermieden, das Betätigen einer inaktiven Taste ausgeschlossen und somit die Arbeitssicherheit erhöht. Ein Abdecken der Taste oder das Wegsperren der gesamten Einheit ist nicht mehr nötig.Für größtmögliche Flexibilität bei den Einsatzbereichen hat Schlegel neben der Standard-Ausführung für Einbauöffnungen von 22,3 mm mittlerweile verschiedene Ausführu ngen der aktiv leuchtenden Not-Halt-Tasten im Programm.
Für kleine Handhelds
Die Betätiger der mYnitron-Baureihe zeichnen sich durch ihr filigranes Design aus und eignen sich damit für mobile Handterminals oder ansteckbare Programmierpanels. Die kompakte aktiv leuchtende Not-Halt-Taste mit 16,2 mm Einbaudurchmesser ist in Ausführungen für die Schutzarten IP65 oder IP67 sowie für eine Bemessungsbetriebsspannung von
35 V erhältlich. Darüber hinaus zeichnet sie sich durch einfache, zeitsparende Montage nach dem Plug&Play-Prinzip aus: Der Betätiger muss lediglich in das Panel eingesetzt und mittels einer Mutter fixiert werden. Der Anschluss erfolgt dabei mittels Flachsteckanschluss.
Einsatz in modularen Fertigungslinien
Die Not-Halt-Taste QRBDUV ist ein Modell mit integrierter Diagnoseeinheit und Blockierschutzkragen. Sie ermöglicht es produzierenden Unternehmen, hohe Anforderungen an die Flexibilität ihrer Fertigungslinien und zuverlässige Arbeitsschutzmaßnahmen mit einer einfachen Lösung zu vereinen. Die Diagnoseeinheit der Taste überprüft laufend den Beleuchtungszustand und damit die Aktivität des Betätigers. Schaltet sich dieser aus irgendeinem Grund ab und signalisiert damit Inaktivität, wird automatisch ein Signal an den entsprechenden Anlagenteil gesendet und die Produktion – wenn in Reihe geschaltet sogar aller Module – gestoppt. Auch der gelb leuch-
tende Blockierschutzkragen führt zu mehr Arbeitssicherheit, indem er das Blockieren der Not-Halt-Taste verhindert. Aktuell gibt es die Not-Halt-Taste QRBDUV für die Schutzart IP65. Zur Verfügung stehen dabei zwei Ausführungen, als Bausatz oder als Plug&Play-Lösung. Entscheidet sich der Anwender für den Bausatz, kann er alle Komponenten einzeln in die Einbauplatte montieren. Die Plug&Play-Variante eignet sich für den nachträglichen Einbau, da der Anschluss der Box einfach mit einem M12-Steckverbinder erfolgt. Um die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 13850:2015 im Zusammenhang mit den steckbaren oder kabellosen Bedienstationen beziehungsweise modularen Anlagenteilen zu erfüllen, muss gleichzeitig immer mindestens ein herkömmlicher, aktiver Not-Halt-Schalter direkt an die Maschine angeschlossen sein. Für die größtmögliche Sicherheit darf die Not-Halt-Taste nur bei Lichtverhältnissen verwendet werden, bei denen eine klare und eindeutige Erkennbarkeit des rot beleuchteten Pilzknopfs gewährleistet ist.
Gesamtsystem betrachten
Bevor der Not-Halt eingesetzt wird, empfiehlt sich eine Sicherheitsbetrachtung des Gesamtsystems. Abhängig von der Risikobetrachtung muss man die Beleuchtung des Not-Halt-Tasters mittels einer Diagnoseeinheit überwachen und im Fehlerfall gemäß Risikobeurteilung reagieren. Auf Kundenanfrage sind individuelle Lösungen möglich, auch als Komplettsystem aus Bedienelement und Not-Halt.