Im Jahr 1948 begann die Firma Dr. Hans Boekels mit der Entwicklung ziviler Metallsuchgeräte und stellte damit die Weichen für den Beginn von Minebeas Geschichte. Die ersten Produkte waren Metallsuchgeräte, die im Tagebau Verwendung fanden. Detektiert werden sollten nicht explodierte Munition und Bomben, die durch Braunkohlebagger aufgenommen wurden. Bis heute kommen im Tagebau die größten Metalldetektoren der Welt zum Einsatz. Auch unter Wasser, unter anderem im Hamburger Hafen, wurde auf diese Weise nach Kriegsüberresten gesucht; in der Holzindustrie wurden die Geräte zum Schutz der Sägeblätter eingesetzt.
Schwerpunktverlagerung zu Lebensmitteln
Mit der wachsenden Automatisierung in der Lebensmittelindustrie und dem damit verbundenen Risiko der Kontaminierung wurden Metalldetektoren zunehmend zum Schutz von Konsumenten eingesetzt. Die Geräte entwickelten sich zur Standardausstattung in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Hierdurch stiegen die Anforderungen nach immer höherer Suchempfindlichkeit. Ein Meilenstein Ende der 1970er Jahre war der Einsatz von Phasengleichrichtern, welche eine Mehrkanaltechnologie ermöglichten, um störende Produktsignale besser ausblenden zu können.
Die Entwicklung zu immer höheren Frequenzen wurde vorangetrieben, um insbesondere die Suchempfindlichkeit für den immer häufiger eingesetzten Werkstoff Edelstahl zu erhöhen. In den 1990er Jahren betrug die Arbeitsfrequenz über 300 kHz.
Nach der Jahrtausendwende wurde die Multifrequenztechnologie eingeführt, die insbesondere bei der Produktion von unterschiedlichen Produkten auf einer Linie signifikante Verbesserungen brachte. Heutzutage operieren moderne Metalldetektoren bei Frequenzen bis zu 1 MHz. Dies ermöglicht eine maximale Suchempfindlichkeit von 0,2 mm bei kleinster Spule und höchster Frequenz.
Erweiterung um Röntgeninspektion
Sukzessiv erweiterte die Dr. Hans Boekels GmbH & Co. ihr Produktportfolio und entwickelte im Jahr 1969 über die Metalldetektion hinaus die erste dynamische Kontrollwaage mit selbstentwickelten, elektromagnetischen Kraftkompensations-Wägezellen, welche neue Dimensionen bei der Wägegeschwindigkeit und -genauigkeit ermöglichten.
Im Jahr 1998 akquirierte die Sartorius AG das Unternehmen Boekels. Zehn Jahre danach wuchs die Produktpalette mit Röntgeninspektionssystemen noch weiter. Nach der Übernahme durch die MinebeaMitsumi Group erfolgte im Jahr 2016 die Umbenennung zu Minebea Intec. Das Kerngeschäft mit den bekannten Produkten und Services blieb unverändert. Mit der Zugehörigkeit zur MinebeaMitsumi Group und damit verbundenen Investitionen in technologische Entwicklungen wird das Geschäft durch Wachstum, Expansion und Zukunftsfähigkeit weiter gestärkt.
Metalldetektion heute
Die vergangenen Jahrzehnte haben wichtige, technologische Fortschritte im Bereich der Produktions- und Konsumentensicherheit hervorgebracht. Die Produkte der Fremdkörperdetektion von Minebea Intec sind inzwischen Bestandteil in der Produktion diverser Branchen.
Die Systeme schleusen kontaminierte Produkte aus der Produktions- oder Verpackungslinie aus. Insbesondere in der Lebensmittelindustrie sollen die Metalldetektoren von Minebea Intec für High-End-Lösungen an kritischen Kontrollpunkten von Produktionslinien stehen. Aber auch in anderen Branchen wie beispielsweise Pharma oder Chemie kommen die Metalldetektionssysteme zum Einsatz.
Im Jahr 2016 erweiterte Minebea Intec sein Portfolio für die Fremdkörperdetektion um das Freifall-Metalldetektionssystem Vistus. Das modular aufgebaute System erhöht die Sicherheit in vertikalen Produktionsprozessen für eine zuverlässige Eliminierung metallischer Fremdkörper aus Pulvern und Granulaten.