Omas Rosengarten war schon immer ein Wunder. Selbst totgeglaubte Pflanzen hat sie wieder aufgepäppelt. Ihr Trick: Kaffeesatz. Denn dieser enthält Stickstoff, der das Wachstum der schönen Blumen fördert.
Unter Druck und überkritisch
Doch nicht nur Stickstoff ist im Kaffeesatz enthalten - durch ein am Paul Scherrer Institut (PSI) entwickeltes Verfahren lässt sich daraus Biomethan gewinnen. Der Schweizer Lebensmittelhersteller Nestlé stellte dem Institut seine Kaffeerückstände zur Verfügung, die bei der Produktion von löslichem Bohnenkaffee entstehen. Diese Reste erhitzten die Forscher auf 450 °C und setzten sie unter Druck - 300 bar genau. Das Wasser im Kaffeesatz gerät dadurch in einen sogenannten überkritischen Zustand, das heißt es ist weder flüssig noch gasförmig. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass sich die Nährsalze nicht auflösen, sondern vom Wasser getrennt werden können.
Zurück zum Dünger
Im nächsten Prozessschritt wird mit Hilfe eines Katalysators aus dem Kaffeerest Methan erzeugt. 60 Prozent der Energie konnten im Pilotprojekt durch dieses Verfahren gewonnen werden. Die abgeschiedenen Nährsalze und das enthaltene Stickstoff sollen bei dem Verfahren nicht außen vorgelassen werden, auch diese Stoffe werden noch einmal ihre Anwendung finden: Wie Oma schon wusste, kann daraus ein hochwertiger Dünger produziert werden.