Zum 200. Geburtstag von Werner von Siemens geht das gleichnamige Unternehmen mit einem neuen Leitspruch auf die Hannover Messe 2016. Unter dem Motto Ingenuity for life – Driving the Digital Enterprise bietet der Stand in Halle 9 auf rund 3500 m2 einen Überblick über Neuheiten in den Bereichen Energieverteilung, Automatisierungs- und Antriebstechnik sowie Industriesoftware. Auch das Thema Digitalisierung beschäftigt den deutschen Konzern. „Internet wird unser Antriebsriemen“, sagt Anton Huber, CEO der Division Digital Factory auf der Vorpressekonferenz in Nürnberg. Die vier Eckpfeiler für eine digitale Transformation sind durchgängige Software-Tools und -Systeme, industrietaugliche Kommunikations- und Sicherheitslösungen sowie datenbasierte Services. Obgleich Industrieunternehmen je nach Branche unterschiedlichen Anforderungen gegenüberstehen, sind die zentralen Herausforderungen für die Firmen die gleichen: Time-to-Market verkürzen, Flexibilität und Effizienz erhöhen – und das alles bei immer höherer Qualität.
Industrie 4.0 Lösungen schon heute realisieren
Einen wichtigen Schritt zur Angebotserweiterung für das Digital Enterprise hat Siemens mit der kürzlich bekanntgegebenen, beabsichtigten Übernahme des US-Unternehmens CD-Adapco gemacht. „Durch die Erweiterung unseres Portfolios von industriellen Simulations-Tools um das am Markt führende Softwarewerkzeug zur Strömungssimulation, bauen wir unsere Kompetenz auf dem extrem wichtigen Gebiet der modellbasierten Produktentwicklung erheblich aus“, sagte Huber. „Mit den angebotenen Software-Tools, Kommunikationslösungen, Sicherheitskonzepten und -lösungen sowie einer offenen Plattform für datenbasierte Services können produzierende Unternehmen bereits heute in zukunftsfähige Automatisierungslösungen zur schrittweisen Realisierung von Industrie 4.0-Lösungen investieren.“
Stromversorgung als Teil des Digital Enterprise
Um den Forderungen nach mehr Klimaschutz nachzukommen und die zunehmende Integration von erneuerbaren Energiequellen zu beherrschen, müssen Energiesysteme flexibler und intelligenter werden. Dies gilt besonders für energieintensive Industrieunternehmen. Eine Lösung bietet die Digitalisierung: Sogenannte Microgrids vernetzen in industriellen Liegenschaften Energieverbraucher und -erzeuger und produzieren eine Vielzahl an Daten, die es zu messen, steuern, monitoren und regeln gilt. Aus dieser Digitalisierung ergeben sich für Unternehmen neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle wie die Teilnahme am Energiemarkt oder ein intelligentes Lastspitzenmanagement, um eine wirtschaftliche Energieversorgung sicherzustellen. Zudem gilt es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und mit modernen Schutzkonzepten die Anlagen und Systeme gegen Überlast oder Kurzschluss zu sichern. Die zunehmend dezentrale Energieerzeugung auch in der eigenen Anlage verändert darüber hinaus das Zusammenspiel von Industrieunternehmen und Stromanbietern. Dies erfordert neue Planungs- und Energiemanagementkonzepte für Netze und Anlagen, um eine robuste und kostenoptimierte Energieversorgung zu gewährleisten. In Totally Integrated Power (TIP) hat Siemens sein Portfolio für die Energieverteilung gebündelt und bietet Industrieunternehmen ganzheitliche Lösungen an, mit denen sich Energiesysteme wirtschaftlich planen, steuern, schützen und verbessern lassen. „Die Stromversorgung ist Teil des Digital Enterprise“, sagte Ralf Christian, CEO der Division Energy Management. „Mit einem intelligenten Energiemanagement können Industrieunternehmen ihre Anlagen und Prozesse wirtschaftlich, effizient und sicher betreiben. Die fortschreitende Digitalisierung ist hierfür ein entscheidender Hebel“.