Der Markt für Hersteller der Prozessindustrie verändert sich schneller als je zuvor. Immer kürzere Time-to-Market-Zeiten und kleinere Chargen erfordern höhere Flexibilität und Effizienz.
Antwort auf diese Herausforderungen gibt der Dreiklang aus Modularisierung, Konnektivität und Orchestrierung. Nach dem Baukasten-Prinzip lassen sich Anlagen aus den einzelnen Bausteinen je nach Bedarf schnell und unkompliziert immer wieder neu zusammenstellen. Für die Betreiber bedeutet das eine enorme Effizienzsteigerung und Kostenersparnis. Denn ein Großteil des Engineerings findet bereits im Modul-Engineering statt.
Fertige Module können beliebig oft eingesetzt werden. MTP (Module Type Package) beschreibt einheitlich die verfahrenstechnischen Aspekte eines Anlagenmoduls und ist die Schnittstelle zwischen Verfahrens- und Automationstechnik. Hierbei handelt es sich um eine offizielle und herstellerübergreifende Norm (VDI/VDE/NAMUR 2658). Sobald die einzelnen MTPs in das Leitsystem auf einer höheren Automationsebene importiert sind, werden dort alle Funktionen automatisch zur Verfügung gestellt und von dort aus orchestriert.
Laborversuche einfach und schnell aufbauen
Zenon, Copa-Datas Software für Industrieautomatisierung, bildet den gesamten Prozessablauf dieses Dreiklangs ab. Auf der Hannover Messe hätte das Unternehmen am Beispiel eines aktuellen Projekts mit Merck einen Ansatz der modularen Automation für die Anwendung im Laborumfeld vorgestellt.
„Durch die Anwendung der MTP-Standardschnittstelle lassen sich Versuche im Labor einfach und schnell aufbauen“, sagt Andreas Bamberg, Director der Merck-Gruppe. „Die MTP-Technologie stellt für uns die Überwindung eines Technologiebruchs zwischen Entwicklung und Produktion dar, vereinfacht die Datenintegration und ermöglicht letztlich eine echte ‚continuous verification‘ entlang des Lebenszyklus unserer Produkte.“