Drehverbindungen mit integrierten Drahtwälzlagern besitzen eine lange Lebensdauer. Doch selbst falls das Drahtwälzlager das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, können die aufwändig gefertigten Gehäuseteile weiterverwendet werden. Sie sind den Beanspruchungen des Lagers nicht unmittelbar ausgesetzt und daher oftmals noch in gutem Zustand.
60 Prozent günstiger
Oftmals genügt ein Austausch einzelner Komponenten wie Laufringe, Wälzkörper und Käfig, um das Lager wieder vollständig funktionsfähig zu machen. Das spart Zeit und Kosten und ist ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung von Ressourcen und zur Schonung der Umwelt. Insbesondere bei aufwändigen Gehäuseteilen mit komplizierter Geometrie oder aus exklusiven Werkstoffen wie beispielsweise Edelstahl, zahlen sich solche Runderneuerungen schnell aus. Schon bei Standarddrehverbindungen lassen sich durch den Wechsel des Drahtwälzlagers bis zu 60 Prozent Kosten gegenüber einer Neuanschaffung des kompletten Lagers einsparen.
In den Franke-Archiven sind die speziellen geometrischen Beschaffenheiten aller je gefertigter Drahtwälzlager gespeichert. Seit vielen Jahren in digitalen Datenbanken, zuvor in handschriftlichen Dokumentationen. Die technischen Spezifikationen selbst von Drehverbindungen aus den späten 80er Jahren des letzten Jahrhunderts können herangezogen werden, um das zu erneuernde Drahtwälzlager 1:1 zu ersetzen.
Refurbishing-Service für Lager
Nähern sich Franke Drehverbindungen im Einsatz dem Ende der veranschlagten Lebensdauer, wird das Lager ausgebaut und zur Begutachtung an Franke gesandt. Dort erfolgt eine erste Sichtprüfung und Einschätzung der Möglichkeiten zur Runderneuerung. Wenn der äußere Zustand des Lagers eine Überarbeitung rechtfertigt, wird das Lager geöffnet und in seine Einzelteile zerlegt. Schon in diesem Stadium erkennen die Franke Spezialisten, das vorhandene Recycling-Potenzial und können dem Kunden einen Kostenvoranschlag unterbreiten.
Gibt der Kunde sein OK, werden die Teile gereinigt und vermessen. Dann wird ein neues Lagerelement aus Laufringen, Wälzkörpern und Käfig gefertigt und in die bestehenden Gehäuseteile eingesetzt. Nach der Montage wird das Lager nach aktuellen Qualitätsstandards untersucht und absolviert bei Bedarf Testläufe auf geeigneten Prüfständen. Werden alle Spezifikationen zuverlässig erfüllt, geht das Lager an den Kunden zurück. Dort kann es wieder eingebaut werden und für Bewegung sorgen, als wäre nichts gewesen.
Nachhaltigkeit und Qualität
Zertifizierte Abläufe und Prozesse gewährleisten zu jedem Zeitpunkt ein Höchstmaß an Qualitätssicherheit und Zuverlässigkeit. Das gilt in gleichem Maße für Neuprodukte und für Instandsetzungen. Als Entwicklungspartner geben die Franke Ingenieure und Berater vor Ort gerne darüber Auskunft, welche Möglichkeiten es im Einzelfall gibt, um Drahtwälzlager kostengünstig instand zu setzen.
Gerade in der heutigen Zeit kostensparender und nachhaltiger Güterherstellung gewinnt der Gedanke, Bewährtes zu reparieren anstatt immer wieder neu anzuschaffen mehr und mehr an Bedeutung. Drahtwälzlager von Franke sind dafür geradezu ideale Komponenten.
Praxisbeispiel Refurbishing
Eine Franke Drehverbindung mit Kugelkranzdurchmesser 400 mm wird in kundenspezifischer Ausführung in einer Maschine zur Glasbearbeitung eingesetzt. Die Drehverbindung ist Umgebungseinflüssen wie beispielsweise Glasstaub und Hochdruckreinigungsmitteln ausgesetzt. Trotz spezieller Abdichtung der Gehäuseteile ist der Verschleiß des Lagerelements nicht zu vermeiden. Ein Austausch der Laufringe und Wälzkörper würde das Lager wieder in Stand setzen.
1. Bestandsaufnahme: Die Drehverbindung wird im montierten Zustand vom Kunden angeliefert und bei Franke zur IST-Aufnahme auf dem Prüfstand vermessen. Das Lager wird demontiert, um den Zustand des Lagerelements und des Drahtbetts zu untersuchen.
2. Befundung: Das Drahtbett aller umschließenden Gehäuseteile ist zwar leicht eingelaufen, muss jedoch nicht nachgearbeitet werden. Die Laufringe des Lagerelements zeigen leichte Abdrücke der Wälzkörper. Ergebnis der Befndung: Die Drehverbindung kann durch einen Austausch des Lagerelements vollständig in Stand gesetzt werden.
3. Feedback an den Kunden: Der Kunde erhält den Befundbericht zusammen mit einem Angebot. Im Gespräch mit dem Kunden ergibt sich der Wunsch nach einer zusätzlichen Schmierbohrung zur einfacheren Wartung des Lagers. Diese zusätzliche Überarbeitung wird zusammen mit der Instandsetzung durchgeführt.
4. Instandsetzung: Das passende Lagerelement wird hergestellt, die Schmierbohrung im Gehäuse angebracht und das fertig montierte Lager an den Kunden verschickt. Zuvor wird im Außenring des Lagers das Datum der Runderneuerung eingeprägt, damit eine spätere Zuordnung möglich wird.
5. Kunden-Feedback: Der Kunde baut das Lager ein und nimmt es in Betrieb. In kürzester Zeit hat er eine neuwertige Drehverbindung erhalten und dabei Kosten und wertvolle Ressourcen gespart.