ABB ist in der Industrie ein großer und bekannter Player, aber wofür stehen Iwik und instaGreen?
Müller:
Iwik ist seit über 30 Jahren ein Händler und Dienstleister im Bereich Antriebstechnik. Unser Handel umfasst hochwertige Produkte für industrielle Anwendungen. Im Service bieten wir Wartung, Reparatur und Inbetriebnahme von Antriebssystemen. Unsere Ingenieure meistern komplexe technische Herausforderungen. Wir führen schlüsselfertige Projekte von der Planung bis zur Umsetzung durch. Ein Schwerpunkt liegt auf der Energieeffizienz mit Frequenzumrichtern. Um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu fördern, haben wir zusätzlich die Marke instaGreen gegründet. Wir konzentrieren uns also darauf, bei unseren Kunden direkt konkrete Maßnahmen umzusetzen und dadurch echte Einsparungen zu erzielen.
Iwik ist Teil des Partnerprogramms von ABB. Was verbirgt sich dahinter, welchen Mehrwert erhalten Kunden dadurch?
Hauck:
Das „ABB Value Provider"-Programm zielt darauf ab, enge Partnerschaften mit Unternehmen wie Iwik zu fördern, die gemeinsam mit uns die Marktinteressen bearbeiten. Unsere Partner sind sorgfältig ausgewählt und autorisiert, um bestimmte Produkt- und Serviceportfolios zu vermarkten. Diese Partner haben Zugang zu unseren Tools, Bibliotheken und Bestellsystemen, was ihnen ermöglicht, effizient und kompetent zu arbeiten. Durch diese enge Zusammenarbeit können wir gemeinsam mit unseren Partnern die Vertriebsaktivitäten stärken und innovative Lösungen für unsere Kunden entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Antriebstechnik, einschließlich Frequenzumrichtern, Motoren und Steuerungstechnik. Diese Partnerschaften sind langfristig angelegt und basieren auf Vertrauen und gegenseitigem Nutzen. Unsere Partner kennen den regionalen Markt und die Bedürfnisse der Kunden vor Ort sehr gut, was uns hilft, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Gehen wir doch in konkrete Maßnahmen: Fehlt es in der Industrie an den richtigen Produkten und Lösungen für mehr Energieeffizienz?
Müller:
Das Problem liegt nicht in der Verfügbarkeit der Lösungen, die Fülle wirkt für die Unternehmen manchmal sogar erschlagend. Hier ist es wichtig, dass wir als Dienstleister und Experten unsere Kunden durch den Dschungel der Möglichkeiten führen und ihnen konkrete, maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Wir müssen schnelle und einfach realisierbare Erfolge ermöglichen, wofür gerade die Antriebstechnik mehr also nur prädestiniert ist. Die überall verbauten Elektromotoren laufen oft schon Jahrzehnte, und das auch noch ungeregelt ohne Frequenzumrichter. Mit hocheffizienten IE5-Motoren in Kombination mit einem Frequenzumrichter lässt sich der Energieverbrauch rapide schlagartig senken. Hier können wir für Kunden berechnen, wann sich die Investition auszahlt – meist schon innerhalb der ersten zwei Jahre. Denn gerade die anfänglichen Kosten werden oftmals gescheut, obwohl die langfristigen Einsparungen erheblich sein können.
Hauck:
Besonders in unsicheren Zeiten sind Unternehmen oft zurückhaltend mit Investitionen. Wir versuchen, durch Aufklärungsarbeit und die schrittweise Umsetzung von Projekten diese Hemmungen zu nehmen. Ein typischer Ansatz ist es, klein zu beginnen, wie zum Beispiel der Optimierung einzelner Antriebe. Wenn die Unternehmen sehen, dass die prognostizierten Einsparungen tatsächlich eintreten, sind sie eher bereit, größere Projekte in Angriff zu nehmen. Förderprogramme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie finanzielle Unterstützung bieten und die Investitionsbereitschaft erhöhen.
Sind zögerliche Investitionen also mehr eine Kopfsache als durch rationale Gründe bedingt?
Müller:
Leider ja, die psychologische Komponente ist nicht zu unterschätzen. Oft sind Unternehmen so sehr auf das Sparen fokussiert, dass sie selbst dann zögern, wenn die Investition bereits kurzfristig sinnvoll ist. Wir bieten daher Modelle an, bei denen wir die Kosten übernehmen und die Einsparungen dann teilen. Dadurch können wir die Hemmschwelle senken und zeigen, dass Investitionen in Energieeffizienz nicht nur sinnvoll, sondern auch finanziell machbar sind.
Muss Nachhaltigkeit eigentlich immer nur Chefsache sein?
Müller:
Natürlich muss zuerst mal die Geschäftsführung voll hinter einer Nachhaltigkeitsstrategie stehen und es auch als geschäftskritisch sehen, energieeffizientere Lösungen voranzubringen. Nur eine Strategie allein nutzt wenig, wenn nicht von Anfang an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter proaktiv eingebunden werden. Denn die Leute an der Maschine, in der Produktion, im Service haben oft die besten Ideen und kennen die Prozesse in- und auswendig. Sie müssen motiviert und mitgenommen werden. Einfach „nebenbei“ Lösungen für mehr Energieeffizienz umsetzen funktioniert nicht, weil die normale Arbeit in Zeiten von Fachkräftemangel eh schon kaum geschafft wird. Trotzdem muss sich auch an der Rollenverteilung etwas ändern. Ein Instandhalter wird an Stillstandstunden gemessen, nicht in Kilowattstunden. Allerdings ist das unserer Erfahrung nach kein Widerspruch.
Wenn es also Argumente und Lösungen gibt: Warum sollten sich Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit an die Kombination ABB und Iwik wenden?
Hauck:
Die Kombination aus der Stabilität, strategischem Denken und umfangreichen Ressourcen von ABB sowie Agilität, Schnelligkeit und Kundenorientierung von Iwik ist ideal. Gemeinsam können wir zuverlässige, pünktliche und innovative Lösungen liefern. Unsere Partnerschaft ermöglicht es uns, flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und gleichzeitig die Vorteile eines großen Unternehmens zu nutzen. Durch die enge Zusammenarbeit können wir strategische Initiativen entwickeln und umsetzen, die sowohl ABB als auch unseren Partnern und Kunden zugutekommen. Diese Partnerschaft ist ein perfektes Beispiel dafür, wie große Unternehmen und agile, kundenorientierte Dienstleister gemeinsam erfolgreich sein können, um Kunden schnell Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Müller:
Wir kombinieren die Stärken beider Unternehmen optimal. Unsere Reaktionszeiten sind kurz, und wir können flexibel auf Kundenwünsche eingehen, während ABB die Stabilität und strategische Weitsicht bietet. Das Zusammen sorgt dafür, dass wir unseren Kunden die besten Lösungen anbieten können und sie sich bei uns in guten Händen wissen. Unsere Kunden brauchen dabei keine Moralkeule für Nachhaltigkeit, sondern sie bekommen von uns Lösungen, die wirtschaftlich sind und nachhaltig wirken.