Das Abfallaufkommen durch eine verbesserte Recyclingfähigkeit zu reduzieren, ist eine der größten Herausforderungen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Aus diesem Bestreben entstand auch Sidels jüngstes ökologisches Verpackungskonzept Aya. Die Idee hinter Aya ist, die Menschen mit sicherem Trinkwasser zu versorgen, die keinen natürlichen Zugriff darauf haben. Bei der Preisverleihung der World Food Innovation Awards (WFIA) am 5. März 2020 ist das Konzept nun mit dem Preis in der Kategorie „Best Drink Packaging Design“ ausgezeichnet worden.
„Für uns bedeutet diese Auszeichnung die besondere Anerkennung der Nachhaltigkeit des Aya-Konzepts durch die Jury“, kommentiert Laurent Lepoitevin, Packaging Design Engineer bei Sidel. Die Auszeichnung betone den wichtigen Beitrag zur Ressourceneinsparung, den Aya „mit einer optimalen Kombination aus Primär- und Sekundärverpackung“ leiste.
Eigenschaften der Aya-Verpackung
Aya ist eine 220-ml-Wasserflasche in einer V-förmigen Ausführung. Mit ihrem Gewicht von nur 5 g wurde sie konzipiert, um den Rohmaterialverbrauch an der Quelle stark zu reduzieren.
Die Flasche wird aus Preformen geblasen, die zu 100 Prozent aus rPET bestehen. Dadurch soll eine echte Kreislaufwirtschaft entstehen und jede Flasche ein „zweites Leben“ erhalten. Zudem ist der Schnappverschluss mit der Flasche verbunden, um die Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle weiter zu reduzieren.
Da sich Markennamen, Logos und Pflichtangaben direkt auf die Flasche prägen lassen, wird kein Etikett benötigt. Auch das senkt das Abfallaufkommen weiter und vereinfacht das Sortieren und Recyceln der PET-Flasche.
Höhere Stabilität durch flexible Schulter
Aya ist Sidels erstes Flaschenkonzept für die Branche, das mit einer flexiblen Schulter, der sogenannten Sidel-Swing-Schulter, entwickelt wurde. Sie kann drei stabile Positionen einnehmen.
Die Flasche verlässt den Streckblasprozess in der intermediären Position. Nach dem Füllen und Verschließen wird die Schulter mechanisch in die Flasche gedrückt, und Aya erhält ihre endgültige emblematische V-Form. Dabei wird der Umfang der Flasche reduziert, der Druck im Inneren leicht erhöht und die Stabilität der Flasche über die gesamte Lieferkette deutlich optimiert.
Die Verbraucher können die Schulter herausziehen, um das Volumen zu vergrößern und ein Verschütten beim Öffnen zu verhindern. Außerdem verfügt Aya über einen speziell geformten Flaschenboden, der es ermöglicht, die Flaschen bei reduzierter Stapelhöhe sicher zu stapeln.
Minimale Sekundärverpackung
Die spezifische V-Form der Aya-Flaschen ermöglicht zwei kompakte Verpackungsalternativen. Beide sollen den Verbrauch von Sekundär- und Tertiärverpackungsmaterial reduzieren und die Logistik verbessern.
Bei der ersten Variante lassen sich die Flaschen lagenweise aufeinander stapeln, da die speziell geformte Bodenwölbung der oberen Flasche sicher auf dem Flaschenhals der unteren Flasche sitzt. Das gewährleistet stabile Paletten für die Lagerung und den Transport. In dieser Anordnung werden die Flaschen einer Lage durch einen perforierten Kartonträger, der jede Flasche am Hals umfasst, zusammengehalten. Die Größe dieser Kartonträger ist an das Platzangebot des jeweiligen POS anpassbar.
Von den platzsparenden Attributen der Flasche macht die zweite Alternative noch effizienter Gebrauch. Die V-Form erlaubt es, die Flaschen in der Sekundärverpackung abwechselnd mit dem Verschluss nach oben und unten anzuordnen, um das für die Distribution benötigte Volumen mit einer maximalen Anzahl Flaschen zu befüllen. Die Anordnung der Flaschen optimiert jedes Fassungsvermögen und ermöglicht kompakte Kartons, die leicht zu transportieren sind.
„Bei der Entwicklung neuer Konzepte berücksichtigen wir nicht nur die Primär-, die Sekundär- und die Tertiärverpackung und deren Interaktion mit den Anlagen im Werk“, erklärt Lepoitevin. „Wir betrachten auch alle Auswirkungen auf die vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette mit dem Ziel, die nachhaltigste Verpackungslösung an die Point of Sales und die Verbraucher zu liefern.“ Dieser 360-Grad-Blick sei natürlich auch in die Entwicklung des Aya-Konzepts geflossen.
Zusatzinformationen zu den WFIA
Seit sechs Jahren würdigen die World Food Innovation Awards jährlich innovative Konzepte aller Kategorien der globalen Lebensmittelindustrie. Prämiert werden neue Produkte und Entwicklungen von etablierten Marken und Jungunternehmen, die eine Jury aus 14 erfahrenen Branchenexperten auswählt. Die diesjährige Preisverleihung wurde gemeinsam mit FoodBev Media organisiert und fand am 5. März 2020 in London statt.