Pharmahersteller handhaben oft große Mengen brennbarer Materialien in Form von Gasen, brennbaren Flüssigkeiten oder Pulvern. Produktions- und Lagerbereiche sind deshalb als explosionsgefährdete Bereiche eingestuft. Da viele verschiedene Arten von Flurförderzeugen für den Transport brennbarer Stoffe unentbehrlich sind, geben Pharmaunternehmen normalerweise explosionsgeschützte Flurförderzeuge an, die der ATEX-Richtlinie 2014/34/EU entsprechen. Dank der EU-Norm DIN EN1755 wird diese ATEX-Richtlinie erfüllt. Diese hat sich jedoch im November 2017 geändert: Die Norm DIN EN1755:2015 ersetzt nun die Norm DIN EN1755:2000.
Laut dem Sicherheitsunternehmen Pyroban sind davon Paletten-, Stapel- oder Schubmaststapler, VNA und alle Gegengewichtsstapler betroffen, die in Lager- oder Produktionsbereichen eingesetzt werden. Dies gilt zum Beispiel in Massenlagerbereichen, in denen Lösungsmittel-Tanks oder Abfälle gelagert werden und betrifft auch Entsorgungsunternehmen sowie Zulieferer der Pharmaindustrie.
Die meisten von dieser Änderung betroffenen Flurförderzeuge werden in Bereichen der Zone 1 oder Zone 2 eingesetzt. Viele werden aber auch in Bereichen der Zone 21 oder 22 eingesetzt, wo die Gefahr durch Pulver ausgeht. Pharmabetriebe setzen in der Regel Elektro-Flurförderzeuge ein, um sicherzustellen, dass die Einrichtungen so sauber wie möglich gehalten werden.
Durch statische Aufladung und Reibung kann genügend Energie erzeugt werden, um eine Zündung hervorzurufen. Zu einer der wichtigsten Änderungen der Norm DIN EN1755 gehört, dass statische Aufladung in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 2 nun als „normal“ eingestuft wird. Dies wirkt sich auf das technische Design von Flurförderzeugen und Elemente wie Reifen, Sitze, Armlehnen, Kabinen- und Hydrauliksysteme und mehr aus.
Umrüstung verhinder Ausfallzeiten
Pyroban unterstützt mit ATEX-Konformen Umrüstungen Pharmaunternehmen dabei, die technischen Anforderungen der aktualisierten Norm DIN EN1755:2015 zu erfüllen.
Pharmaunternehmen müssen jedoch wissen, wie sich diese Änderungen täglich auf ihren Fuhrpark sowie auf die Wartung und die Ersatzteilversorgung auswirken. So könnten Pharmziestandorte Ausfallzeiten haben, wenn die Beschaffung explosionsgeschützter Teile nicht frühzeitig von ihren Beschaffungsteams oder Flurförderzeug-Händlern berücksichtigt wird, da die Beschaffungszeit länger sein kann.
Die Norm DIN EN 1755:2015 hat auch Änderungen aller Anlagen oder Steuergeräte zur Folge, die eine Sicherheitsfunktion ausführen. Dies betrifft auch Gasdetektionssysteme. Pyroban bietet hierfür ein System an, dass auch den Einsatz von Gaserkennung, Schwadensicheren Gehäusen, Edelstahlverkleidung der Gabeln sowie Oberflächenkühlung umfasst. So ist sichergestellt, dass die Temperaturen für Motoren, Bremsen, Elektrik und andere Komponenten unterhalb der Selbstentzündungstemperatur entzündlicher Stoffe liegen. Normalerweise erfordern Pharmabetriebe die Temperaturklasse T4, die einer Temperaturbegrenzung von 135 °C entspricht. Mit dem System ist eine saubere und einfache Umrüstung möglich.