„Ziel unserer Arbeit ist es, die technischen Limits zu verschieben, um eine effiziente Technologie für die CO2-Umwandlung zu etablieren, die aus dem klimaschädlichen Gas einen Wertstoff macht“, sagt Ulf-Peter Apfel. Seine Gruppe kooperierte für die Arbeiten mit dem Team um Prof. Dr. Wolfgang Schöfberger von der Johannes Kepler Universität Linz sowie Kolleginnen und Kollegen vom Fritz-Haber Institut in Berlin.
Effizient und lange stabil
Das Team untersuchte die Umwandlung von CO2 mittels Elektrokatalyse. Eine Spannungsquelle liefert dabei elektrische Energie, die dem Reaktionssystem über Elektroden zugeführt wird und die chemischen Umsetzungen an den Elektroden antreibt. Ein Katalysator erleichtert die Reaktion; bei der homogenen Elektrokatalyse handelt es sich dabei in der Regel um gelöste Metallkomplexe. In einer sogenannten Gasdiffusionselektrode strömt der Ausgangsstoff CO2 an der Elektrode vorbei, wo er mithilfe der Katalysatoren zu Kohlenstoffmonoxid umgesetzt wird. Dieses wiederum ist ein häufiger Ausgangsstoff für die chemische Industrie.
Die Forschenden integrierten die Metallkomplex-Katalysatoren in die Elektrodenoberfläche, ohne sie chemisch mit dieser zu verknüpfen. Sie zeigten, dass ihr System effizient CO2 umsetzen konnte: Es erzielte Stromdichten von mehr als 300 Milliampere pro Quadratzentimeter. Außerdem blieb das System über 100 Stunden lang stabil, ohne Zerfallserscheinungen zu zeigen.
Keine Verankerung des Katalysators erforderlich
Homogene Katalysatoren sind somit grundsätzlich für Elektrolysezellen geeignet. „Allerdings ist eine besondere Elektrodenzusammensetzung erforderlich“, schränkt Ulf-Peter Apfel ein. Genauer gesagt, müssen die Elektroden eine direkte Gasumwandlung ohne Lösemittel ermöglichen, sodass der Katalysator nicht aus der Elektrodenoberfläche ausgewaschen werden kann. Anders als in der Literatur häufig beschrieben braucht es dann aber auch kein Trägermaterial, das den Katalysator chemisch an die Elektrodenoberfläche koppelt.
„Die Ergebnisse eröffnen die Möglichkeit, leistungsfähige und leicht variierbare homogene Elektrokatalysatoren in Anwendungsszenarios für elektrochemische Prozesse zu testen und zu integrieren“, resümiert Apfel.