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Interview über IO-Link-Integration in Drehgebern „Noch einfachere Handhabung“

Jörg Paulus, General Manager Sales bei Posital-Fraba, spricht mit der A&D über Drehgeber mit der noch neuen Schnittstelle IO-Link.

Bild: Posital
17.04.2020

Posital ist bekannt für seine kundenspezifisch konfigurierbaren magnetischen Drehgeber mit dem Energy Harvesting System Wiegand. Auch bei der IO-Link-Integration bietet der Hersteller Besonderheiten, wie Jörg Paulus, General Manager Sales bei Posital-Fraba, im Gespräch mit A&D erläutert.

Erste Muster mit den IO-Link-Drehgebern gibt es seit Ende 2019. Wie ist das bisherige Kundenfeedback?

Das Feedback ist ausgesprochen gut. Wir kommen zum richtigen Zeitpunkt mit der für Drehgeber noch neuen Schnittstelle IO-Link. Das liegt zum einen daran, dass sich IO-Link Com3 auf der Masterseite immer mehr durchsetzt – und so Geschwindigkeiten erreicht werden, die bei vielen Einsätzen ausreichend für einen Regelkreis sind. Außerdem sind bei den Kunden die Erfahrungen bezüglich IO-Link für andere Sensoren ausgesprochen positiv, was die Sache vereinfacht. IO-Link ist im Kommen bei Drehgebern – gerade bei weniger exponierten Aufgaben. Bei komplexen Anwendungen sind weiterhin Interfaces wie Profinet oder Ethercat gefragt!

Ein extra Feature der IO-Link-Integration ist, die Rotationsgeschwindigkeit beziehungsweise Drehzahl direkt an die Steuerung auszugeben. Welche Vorteile lassen sich damit erzielen?

Der große Vorteil von IO-Link ist, dass neben der Hauptanwendung – Drehgeber als Feedback-Instrument im Regelkreis zur Überwachung einer durch einen Aktor erzeugten Rotationsbewegung – zusätzliche Daten einfach und unkompliziert zur Verfügung stehen. Dabei können etwa Abweichungen vom Norm-Zustand, beispielsweise erhöhte Temperatur, oder Situationen erfasst werden, bei denen besondere Aktivitäten greifen – wie die Nachjustierung bei Erreichen einer gewissen Rotationsgeschwindigkeit. Dem Anwender eröffnet IO-Link viele neue Möglichkeiten.

Ebenfalls verfügbar ist das neue Funktionspaket zur elektronischen Nockensteuerung. Ist das erst mit IO-Link möglich geworden?

Nein, es gibt bei Drehgebern schon länger Modelle mit programmierbaren Nocken, die an die Steuerung gekoppelt sind. Neu ist, dass es diese Möglichkeiten nun auch für „einfache“, kostengünstige Encoder gibt. Ein weiteres Plus: Die Programmierung über die IO-Link Software ist denkbar einfach – und so auch für Nicht-Experten leicht machbar.

Posital gibt an, über die Integration von MEMS-Sensoren lassen sich weitere Zustandsparameter überwachen. Erfolgt die Integration in den IO-Link-Drehgebern?

Ja genau, wir gehen mit unserem IO-Link-Ansatz bewusst einen Schritt weiter und integrieren einen Bewegungssensor im Drehgeber. Die Vorteile lassen sich am besten ausspielen, wenn der Geber möglichst viele Zustandsdaten hat und liefern kann. Bei uns gibt es somit einen der ersten Drehgeber überhaupt, der neben Position und Geschwindigkeit auch Vibrationswerte parat hat. Der MEMS-Sensor ist bereits verbaut. Aktuell diskutieren wir mit unseren Kunden noch die spezifischen Ausprägungen der Daten, damit ein optimaler Nutzen erzielt wird. Dieser Prozess sollte in den kommenden Monaten abgeschlossen sein, so dass wir dann voll durchstarten können!

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