Handlingsysteme kommen in zahlreichen Branchen zum Einsatz, um Produkte oder Komponenten zu bewegen. Ein typisches Beispiel sind so genannte Angusspicker, die bei Spritzgießprozessen den Anguss nach dem Öffnen des Spritzgießwerkzeugs entnehmen. Mit solchen Handlingsystemen ist die Firma Geiger Handling bereits seit 30 Jahren am Markt vertreten.
Die Angusspicker von Geiger Handling sind mit Servoantrieben und pneumatischen Antrieben ausgestattet. Durch den Einsatz von Kohlefaserwerkstoffen sind sie besonders leicht und damit im Betrieb sowohl sehr schnell als auch energiesparend. Sie eignen sich für Spritzgießmaschinen bis 1000 kN. Die Kunden profitieren von kurzen Entnahmezeiten aus der Maschine. Nachdem sich die Angusspicker erfolgreich im Markt etabliert hatten, entwickelte und produzierte das Unternehmen auch andere Handlingsysteme. Dadurch hat sich Geiger Handling zunehmend als Hersteller für Handlingsysteme in der Kunststoffindustrie und darüber hinaus auch für den Sondermaschinenbau etabliert. Heute entfallen nur noch 30 Prozent des Umsatzes auf die standardisierten Handlingsysteme. „Die Kunden für unseren Sondermaschinenbau kommen außerdem nicht nur aus der Kunststoffindustrie“, betont Michael Graf, der als Geschäftsführer das Unternehmen leitet: „30 Prozent des Umsatzes erzielen wir heute mit Anwendungen in anderen Branchen.“ So hat Geiger Handling etwa auch ein Pallettenwechsel-System für NC-Bearbeitungszentren entwickelt. Mit seinen 30 Mitarbeitern am Standort Dornhan beliefert der Mittelständler Kunden in Deutschland und ist über Vertretungen und Niederlassungen auch in anderen europäischen Ländern vertreten.
Handterminal als Teach-Box
Neben der Qualität im Maschinenbau überzeugen die Handlingsysteme und Sondermaschinen von Geiger Handling auch durch ihr Bedienkonzept. „Die Handterminals, über die der Anwender die Maschinen bedienen kann, hatten wir ursprünglich selbst entwickelt“, erzählt Graf. Auf dem Touchdisplay mit 320 x 240 Pixel Auflösung konnten die Einstellungen der Maschine vorgenommen und die wichtigsten Maschinenzustände visualisiert werden. Da sämtliche Maschinen von Geiger Handling mit identischen Handterminals ausgestatten wurden, war dieses Bedienkonzept für das Unternehmen effizient. Im vergangenen Jahr hat Geiger Handling damit angefangen, das Bedienkonzept zu überarbeiten. „Mit der Touchbedienung hatten wir schon ein modernes System“, sagt M. Graf: „Um mit der Entwicklung Schritt zu halten, wollten wir aber unter anderem die Auflösung auf dem Touchdisplay steigern.“ Da Geiger Handling nicht wieder eine komplette Eigenentwicklung realisieren wollte, suchte man auf dem Markt nach passenden Systemen. Die Anforderungen an ein entsprechendes Bediengerät waren sehr umfangreich, wie der Geschäftsführer erläutert: „Die Kommunikation innerhalb unserer Maschinen basiert auf CAN-Bus und Ethernet – das neue Bediengerät musste diese also zwingend unterstützen.“ Fündig wurde Geiger Handling dann bei Graf-Syteco, dessen Bediengerät vom Typ D3510 fast alle Anforderungen perfekt erfüllt.
Neben den passenden Kommunikationsschnittstellen war Geiger Handling auch wichtig, dass das Gerät frei programmiert werden kann. Denn die bestehenden Programme sollten sich möglichst einfach portieren lassen, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Letztendlich mussten auch Größe und Gewicht passen. „Da die Bedienterminals als Teach-Boxen eingesetzt werden, kam nur ein entsprechend handliches Gerät in Frage“, so M. Graf.
Anforderungen flexibel erfüllen
Mit den neuen Handterminals auf Basis des D3510 wird das Bedienkonzept der Maschinen von Geiger Handling komfortabler. Auf dem Touchdisplay mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln lassen sich die Maschinenzustände besser visualisieren. Beispielsweise sind detaillierte grafische Darstellungen möglich. Das Bedienkonzept basiert neben dem Touchdisplay auf sechs beleuchteten Folientasten, auf denen die wichtigsten Funktionen für den Anwender direkt erreichbar sind. „Obwohl die Touchbedienung sich immer mehr durchsetzt, sind solche Funktionstasten für die effiziente Bedienung immer noch sehr wichtig“, sagt M. Graf. Ein zusätzlicher Drehknopf mit Druckfunktion erleichtert die Navigation durch die Menüstruktur der Software. Über eine integrierte USB-Schnittstelle lassen sich Datensicherungen durchführen oder neue Programmversionen einspielen. Ein separates Programmiergerät, wie es bei anderen Systemen oft gebraucht wid, ist hier nicht notwendig.
Eine Besonderheit bei den Handterminals ist ein Not-Aus-Taster, der an der Oberseite des Geräts integriert ist. Dieser ist für das Sicherheitskonzept der Maschine zwingend notwendig, um etwa im Teach-in-Betrieb eine sichere Notabschaltung gewährleisten zu können. „Obwohl ein Not-Aus-Taster in den Geräten von Graf-Syteco zunächst nicht vorgesehen war, haben die Entwickler diese Änderung schnell umgesetzt“, so der Geschäftsführer. Die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Lieferanten, der kundenspezifische Entwicklungen schnell umsetzen kann, ist nach Ansicht von M. Graf einer der großen Vorteile des neuen Lieferanten von Geiger Handling.