Besonderen Anforderungen stehen Wälzlager vor allem in Anlagen der Lebensmittelindustrie gegenüber. Sie müssen unter anderem der häufigen Reinigung mit Wasser, Dampf oder Hochdruckreinigern standhalten. Zugleich dürfen aufgrund der erforderlichen Hygiene keine Schmierstoffe aus den Lagern austreten und in die Umgebung gelangen. Für solche Umgebungen hat NSK die Molded-Oil-Lager entwickelt.
Versagen Wälzlager des Öfteren im Betrieb, kann für den Anwender hoher Kosten- und Arbeitsaufwand entstehen. NSK-Lager werden oftmals als Nachrüstung eingesetzt, um Ausfälle und damit verbundene Stillstandszeiten zu reduzieren. Ein aktuelles Praxisbeispiel kommt aus einer britischen Großbäckerei.
Spezielles Material verhindert Fremdstoffeintritt
In der Bäckerei kam es wiederholt zum Ausfall der Wälzlager für die Riemenscheiben von Kuchenschneidemaschinen. Pro Jahr mussten etwa 20 Lagersätze ausgetauscht werden, da es alle vier bis sechs Wochen zu Lagerausfällen kam.
Nach Untersuchungen von NSK waren die Ausfälle auf Eintritt sowohl von Wasser als auch von Feststoffpartikeln zurückzuführen. Das Unternehmen empfahl deshalb den Austausch der verwendeten Standardlager durch Molded-Oil-Lager in Edelstahlausführung. Sie sind mit einem ölimprägnierten Material ausgerüstet, das aus Schmieröl und einem ölverwandten Polyolefinharz besteht.
Dieses Trägermaterial gibt das Schmiermittel über lange Zeiträume kontinuierlich ab. Zugleich verhindert der Trägerwerkstoff den Eintritt von Wasser oder festen Verunreinigungen ins Lager. Die Betriebsumgebung bleibt sauber, da kein Fett austritt und kein Öl nachgefüllt werden muss.
Lebensdauer stark erhöht
So konnten sich die Molded-Oil-Lager im Anwendungsfall der Großbäckerei beweisen. Bei einem Testlauf wurde die Lagerlebensdauer an der Kuchenschneidemaschine von vier bis sechs auf 26 Wochen erhöht. Damit einher ging eine dementsprechend höhere Produktivität der Fertigungslinie. Die eingesparten Service- und Stillstandskosten des Anwenders sollen sich pro Jahr auf rund 9.400 Euro belaufen haben.