Die deutschen Milcherzeuger haben 2014 erneut ihre Milchproduktion gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent steigern können. Damit ist in Deutschland mit über 31 Mio. t so viel Milch produziert worden wie noch nie zuvor. Das Niveau bei den Erzeugerpreisen war gleichzeitig im ersten Halbjahr 2014 vergleichsweise hoch, so dass ein durchschnittlicher Milchpreis von etwa 37 Cent je kg am Ende stehen wird. Dieser entspricht dem mittleren Preis des Vorjahres.
Insgesamt befindet sich die Milchproduktion zu Beginn 2015 in Deutschland wie in Europa immer noch auf dem vergleichsweise hohen Niveau des Vorjahres. Zudem wird die Milchquote ab dem 1. April 2015 das Milchaufkommen nicht weiter beschränken. Jedoch ist zu Jahresbeginn 2015 in Deutschland ein Rückgang in der Milcherzeugung festzustellen und die niedrigeren Milchpreise dürften vielfach dämpfend auf die Ausweitung der Milchproduktion wirken oder auch dazu führen, dass Milcherzeuger ihre Produktion einstellen. Es wird aber auch Milcherzeuger geben, die unter den gegebenen Bedingungen ihre Produktion ausweiten werden.
„Die Aussichten für die nächsten Monate am Milchmarkt im Jahr 2015 sind zunächst schwierig und mit Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund erscheint für Deutschland ein Milchpreisniveau von 30 bis 31 Eurocent im Durchschnitt für das Jahr 2015 möglich, sofern sich keine weitreichenden politischen oder wirtschaftlichen Krisen ereignen“, meint Dr. Engel, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes. Entscheidend für den weiteren Verlauf am deutschen Milchmarkt wird daher sein, inwieweit national wie international die Milcherzeuger auf die Preissignale reagieren und ihre Produktion dementsprechend ausrichten werden. Denn fast die Hälfte der deutschen Milch geht in Form von Milchprodukten aus Deutschland in andere Länder. Umgekehrt wird auch eine erhebliche Menge an Milchprodukten importiert. Es bleibt aber dabei, dass die Nachfrage nach Milchprodukten international auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 109,6 kg weiter gestiegen ist – der globale Megatrend für Milchprodukte ist positiv. Weiterhin senden die Märkte seit wenigen Wochen stabilisierende beziehungsweise aufstrebende Signale aus.